Suttner, Bernhard
Thema: Atomkraft, Eigeninitiative
M1: Vita von Bernhard Guido Suttner
Geb. am 20. Febr. 1949 in Regensburg, verheiratet mit Eva Suttner, zwei Kinder Benedikt und Elisabeth, wohnhaft in Windberg.
Er interessierte sich schon früh für Politik, sein Vater war Gründungsmitglied der CSU, politisch engagiert und war am Ende seines Lebens Mitglied des Bayerischen Senats.
Als Jugendlicher war er in der Regensburger JU aktiv und beteiligte sich an der Initiative „Öffnet den Schlosspark“, die darauf abzielte, den Park mitten in der Stadt der Thurn und Taxis auch für die Bürger nutzen zu können, was ja heute möglich ist.
Er studierte Politologie und schloss mit dem „Magister Artium“ ab. Seine berufliche Laufbahn führte ihn in die Jugendbildungsstätte Windberg, wo er seit 1975 tätig war, zusammen mit P. Thomas Handgrätinger, der heute Generalabt der Prämonstratenser in Rom ist.
Zwischendurch war er auch Dozent an der Fachhochschule Regensburg im Fach Politologie, das seine spätere Kollegin Martha Altweck-Glöbl als Studentin besuchte.
Immer an politischen Fragestellungen interessiert , entfernte er sich mehr und mehr vom Gedankengut der CSU und sah schon sehr früh, dass es überlebenswichtig ist, sich den drängenden Fragen der Ökologie zu stellen. Aus diesem Grund war er einer der Gründungsmitglieder der Grünen, damals noch als Vorläuferorganisation die „Grüne Aktion Zukunft“. Hier arbeitete er mit den Vordenkern der Ökologie zusammen und es entstanden viele lange Kontakte, z.B. zu Carl Amery.
In den Anfangsjahren der „Grünen“ zeigte sich immer deutlicher, dass ganz unterschiedliche Gruppierungen sich hier gesammelt hatten, von denen manche mit den wertorientierten Gedanken des Bernhard Suttner nur schwer zu vereinbaren waren. So gründete er mit den wertkonservativen Ökologen eine neue Partei, die Ökologisch Demokratische Partei ödp.
Als bedeutendster Mitstreiter damals ist der ehemalige CDU-MdB Herbert Gruhl zu nennen, der mit seinem Buch „der Planet wird geplündert“ ein Grundlagenwerk verfasste. Die ödp ist heute bundesweit vertreten, wobei der bayrische und der baden-württembergische Landesverband die größten Untergliederungen sind.
Seit 1991 bis 2011 war er der bayerische Landesvorsitzender der ödp und seit 1990 vertritt er die ödp im Kreistag Straubing-Bogen und ist deren Fraktionsvorsitzender.
Besonders in Bayern hat Bernhard Suttner unermüdlich seine Partei geprägt. Sie kämpft für die christlichen und humanistischen Werte wie Solidarität, Achtung der Menschenwürde von Anfang an und Subsidiarität genauso wie für die zentrale Einsicht, dass wir auf einem begrenzten Planeten zuhause sind, dessen ökologische Systeme für uns und für die Nachwelt zu erhalten sind. Der Verzicht auf die unverantwortliche Atomenergie und die effiziente Nutzung der erneuerbaren Energien war immer sein Credo.
Mehr Gerechtigkeit für Familien durch ein sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt ist nicht nur Vision, sondern ein Grundstein für soziale Gerechtigkeit. Ihm war schon vor 25 Jahren klar, dass der Weltfriede ohne soziale Gerechtigkeit, Schonung der Ressourcen, ohne fairen Welthandel und ohne Verbesserung der Gesundheitschancen für alle nicht zu erhalten ist. Gerade hier in Niederbayern kämpft er für den Erhalt des letzten frei fließenden Stückes der Donau und für eine gentechnikfreie Anbauzone Bayern.
Berhard Suttner ist für viele ein Vorbild. Er lebt, wie kein anderer für das gesellschaftliche Engagement. Schwierige politische Zusammenhänge kann er seinen Zuhörern nahe bringen und mit oft kurzen Slogans auf „den Punkt bringen“. Seine Ideen, sein umfassendes Wissen, seine hohe Diskussionsfähigkeit bringen gesellschaftliche Fragestellungen oft schon ins Gespräch, wo der mainstream noch keine Kenntnis davon hat. Er ist das Aushängeschild, wenn es darum geht, dass Politik unabhängig bleiben soll von den zahlreichen Lobbyisten der Wirtschaft. Aus diesem Grunde hat er „seiner“ Partei auch in das Grundsatzprogramm geschrieben, dass die Mandatsträger keinerlei Firmenspenden annehmen dürfen und auch als Aufsichtsräte keine Gelder bekommen. Nur so, so ist er der festen Meinung, kann in allen strittigen Fragen das Primat der Politik hoch gehalten werden. Aus diesem Grund finanzieren die Parteimitglieder , neben der Parteienfinanzierung, ihre Parteitage selbst, genauso wie alle Wahlkampfaktionen oder Werbestrategien. Auch Bernhard Suttner hat viel privates Kapital und unentgeltliche Arbeitszeit für die gelebte Demokratie investiert – ohne jemals dafür einen großen politischen Erfolg , wie z.B. ein Landtagsmandat, persönlich erreicht zu haben. Trotz allem tritt er unermüdlich für das Bewusstsein ein, dass unser Planet endlich ist und nicht geplündert werden darf!
Martha Altweck-Glöbl