Solidaritätslauf Aleppo
Thema: Solidarität, Eine Welt
M1: PNP, 09.12.2017, Nr. 283, S. 27
Schüler spenden 1550 Euro für Aleppo
Einnahmen aus dem Solidaritätslauf beim Sportfest übergeben
von Theresia Wildfeuer
Die beachtliche Summe von 1550 Euro haben die Schüler der Montessori-Schule beim Sportfest im Sommer erlaufen und jetzt an Mouna Sabbagh, Vorsitzende des Vereins ,Hilfe für Aleppo" übergeben. Die jungen Leute veranstalteten im Rahmen des Sportfests einen Spendenlauf und suchten sich dafür Sponsoren, die jede zurückgelegte Runde mit einem Betrag von 20 oder 50 Cent bzw. einem Euro belohnten.
Die Schule unterstütze die Arbeit des Vereins ,Hilfe für Aleppo", ,weil wir wissen, dass das Geld direkt ankommt", sagte Lehrerin Gertraude Reitberger, die wie manche Eltern selbst Mitglied ist. Sie betonte den direkten Kontakt durch Mouna Sabbagh. Die Schule erhalte Spendenberichte, die aufzeigen, was mit dem Geld geschieht. Sie würden auch an die Schüler weitergegeben.
Mouna Sabbagh freute sich sehr über die kontinuierliche Unterstützung. Gerade jetzt im Winter benötigten die Menschen in Aleppo Hilfe, um Heizöl und Lebensmittel kaufen zu können.
Vor der Spendenübergabe brachte Sabbagh den Kindern die syrische Kultur und Sprache nahe. Für die Schüler der Grund- und Mittelstufe hatte Sabbagh typische Gegenstände aus Syrien sowie Früchte und Düfte mitgebracht. Sabbagh zeigte aktuelle Bilder und Aufnahmen von nicht zerstörten Bauwerken vor Ausbruch des Kriegs. Mit den Jugendlichen der Oberstufe diskutierte sie über die aktuelle Lage in Syrien und die Konflikte. In Aleppo ließen die Kämpfe nach, sagte die gebürtige Syrerin. In den Bereichen, die an die Rebellengebiete angrenzen würden aber immer wieder Kampfhandlungen aufflammen. In der Stadt selbst sei es derzeit relativ sicher. Das Leben gehe weiter. Die Menschen würden aber sehr unter den widrigen Umständen leiden. Es gebe kaum Wasser, manchmal nur ein Mal in der Woche. Es zeigten sich die enormen menschlichen und materiellen Folgeschäden und Zerstörungen sowie gesundheitlichen Folgen. Die Bewohner litten unter Traumatisierungen und Krankheiten. Viele verloren Angehörige und Glieder. Viele Witwen und Waisen, die zurückblieben, hätten kein Einkommen. Es herrsche riesengroße Armut und Mangel. Der Aufbau koste viel, aber der Staat sei immer noch mit dem Krieg beschäftigt.
Dennoch gebe es auch Erfreuliches, sagte Sabbagh. Einige Väter aus den Familien, die der Verein ,Hilfe für Aleppo" unterstützt, fanden Arbeit, so dass die Hilfe reduziert werden könne. Jenen, die wirtschaftliche Unterstützung brauchen, versuche der Verein, weiterhin zu helfen. Es seien vor allem Witwen, Kinder und alte, kranke Menschen.