Realschüler Maria-Ward
Thema: Solidarität, Eine Welt, Armenhilfe, Jugend, Sportlich helfen
M1: PNP, 13.07.2010, Nr. 159, S. 27
Realschüler in Topform
10 000 Euro für Afrikas Kinder
Neuhaus am Inn. Sie liefen und liefen und legten Kilometer für Kilometer zurück, die Schüler der Maria-Ward-Realschule - und das bei hochsommerlichen Temperaturen. Es ging nicht um Rekorde oder Urkunden, sondern um Hilfe für Aids-Waisen in Afrika. Der Freundeskreis Simbabwe an der Realschule, der das Lebenswerk der verstorbenen Schwester Ortrudis Maier weiter unterstützen möchte, hatte die Idee zu einem Benefiz-Lauf, an dem sich die Schüler aus allen Klassen beteiligten. Zuvor waren Sponsoren für jeden Läufer gesucht worden. Viele Eltern, Freunde und Lehrer erklärten sich bereit, einen von ihnen selbst festgelegten Betrag pro gelaufenen Kilometer zu zahlen.
„Im letzten Jahr hatten wir den Afrika-Abend, in diesem Jahr sollte es was ganz anderes sein, etwas, an dem alle Schüler beteiligt sind“, erklärte Sabine Birnkammer, die mit Anton Maroth, Marion Amode und Konrektorin Astrid Schmid sowie den Sportlehrern diesen Benefiz-Lauf vorbereitet hatte. Und den Schülern machte es Spaß, sich sportlich zu betätigen und gleichzeitig Kindern in Not zu helfen. Unermüdlich liefen sie zwischen Kloster und neuer Innbrücke hin und her, erhielten für jede Laufstrecke Stempel auf die Arme gedrückt, die in klingende Münze umgerechnet wurden.
Bei manchem entwickelte sich regelrechter Ehrgeiz. So lief Matthias Radlinger (10 b) insgesamt 17 Kilometer und erreichte allein 102 Euro. Am Ende waren alle überrascht und stolz auf das Ergebnis. Rund 10 000 Euro kamen als Spende zusammen - ein Geldbetrag, der über die Schwestern der Congregatio Jesu nach Amaveni und Kwekwe in Simbabwe weitergeleitet wird - zum Waisenhaus, das Schwester Ortrudis einst gebaut hat und das ganz in ihrem Sinn weitergeführt wird als Heimat für Kinder und Jugendliche, vor allem für Aids-Waisen. - wü
M2: PNP, 17.10.2016, Nr. 240, S. 35
Realschüler erlaufen 21 000 Euro
Vierter "Afrikalauf" in Erinnerung an Schwester Ortrudis für Kinder in Simbabwe - 650 Schüler laufen für den guten Zweck
von Hans Würdinger
Neuhaus am Inn. Für die größeren Schüler war es sicher auch ein Stück sportlicher Ehrgeiz, für die jüngeren, vor allem auch für die Fünftklässler eine besondere Herausforderung, ein Ansporn, durch Laufen Gutes zu tun − insgesamt war der vierte "Afrikalauf" der Neuhauser Maria-Ward-Realschule aber eine wertvolle Hilfe für Kinder und Jugendliche in Simbabwe.
Denn durch den Blick auf die Flüchtlingssituation in Deutschland und durch die Not der Menschen in Syrien gerät Afrika fast in Vergessenheit. Die Maria-Ward-Realschule aber hält die seit vielen Jahren bestehende Verbindung zu den Aids-Waisen in Simbabwe immer noch lebendig.
"Wir wollen das Erbe von Schwester Ortrudis weiterführen und dort helfen, wo sie einst angefangen hat", sagt Marion Amode, eine der Lehrerinnen, denen die Verbindung zu Afrika besonders am Herzen liegt. Schwester Ortrudis Maier, die 2009 in Simbabwe gestorben ist, war bis zuletzt Oberin im Kloster der Congregatio Jesu in Neuhaus und hatte Jahrzehnte lang mit Hilfe ihres Ordens in Amaveni ein Waisenhaus für Kinder und Jugendliche aufgebaut und geleitet. Ihr großes Anliegen war es, den Kindern eine gute Schulbildung zu vermitteln.
Die Congregatio Jesu hilft mit vielen Spenden vor allem auch aus den einstigen und noch bestehenden Klosterschulen. Aber allein im Children‘s Home in Amaveni mit Kinderheim, Schule und Kindergarten betragen die monatlichen Schulkosten für 72 Kinder rund 9600 Euro im Monat. Die Kinder und Jugendlichen dort leben in vier Häusern und werden von je einer Hausmutter und weitgehend von einheimischen Ordensschwestern betreut. Die Congregatio Jesu hat in Simbabwe inzwischen 45 junge Schwestern, die teilweise selbst noch Hilfe für ihre Ausbildung brauchen, denn meist legen afrikanische Familien auf die Bildung von jungen Männern, nicht aber von Mädchen Wert.
"Unsere Schüler, denen es recht gut geht, sollen auch einmal für andere was tun, und sie tun es gern", stellt Sabine Multerer aus dem "Freundeskreis Simbabwe" an der Neuhauser Realschule fest. Wichtig ist den Lehrern auch: "Wir haben hier den direkten Bezug, die Spenden kommen unmittelbar dort an, wo sie gebraucht werden, und wir erleben immer wieder großen, echten und ehrlichen Dank für unsere Hilfe."
All das war Motivation genug, dass sich rund 650 Schüler buchstäblich auf den Weg gemacht haben, um den jungen Menschen in Simbabwe zu helfen. Für jeden Kilometer, den sie zurückgelegt haben, dokumentiert durch Stempel an Wendemarke und Ziel, hatten sie Spenden von Sponsoren erbeten, von Eltern, Freunden, aber auch von Geschäftsleuten und natürlich auch von Lehrern. Das war für manchen Läufer noch einmal ein besonderer Ansporn, und viele Schüler zeigten auch ihre Ausdauer und ihren ganz persönlichen Einsatz. Am Ende aber stand vor allem der gewaltige Geldbetrag, der von den Realschülern "erlaufen" wurde: 21 000 Euro kamen zusammen.
Mancher ausdauernde Läufer legte zehn, 15 und mehr als 20 Kilometer zurück. Besondere Laufleistungen zeigten Thomas Berger, Paul Presler, Dennis Sitner und Johannes Stoiber aus der Klasse 10a mit 23 Kilometern, Lucas List lief 20 Kilometer. Sie hatten in ihrem Klassenlehrer Thomas Tausendpfund einen besonderen Ansporn. Der erfahrene Marathonläufer hatte sich besonders viel vorgenommen und legte an dem Vormittag 51 Kilometer zurück. Er konnte allein 1084 Euro an Sponsorengeldern für seinen Lauf verbuchen. "Das war eine so tolle Aktion", freut sich Schulleiterin Astrid Schmid, "weil fast alle Schüler als große Gemeinschaft beteiligt waren. Ich bin richtig stolz auf alle unsere Läufer. Wir können mit weiteren Spenden 25000 Euro nach Afrika überweisen."
M3: Bild der Neuhauser Realschüler
M4: Didaktische Impulse
1. Gestaltung einer Urkunde
Versetzt euch in die Lage der afrikanischen Kinder. Berate dich mit deinem Banknachbarn, wie ihr den Schülern der Maria-Ward-Realschule für ihre Hilfsbereitschaft eine kleine Freude machen könntet (z.B. Gestaltung einer Urkunde).
2. Diskussion
Sucht in eurer Umgebung nach Menschen, die sich auch ehrenamtlich/sozial engagieren. Interviewt sie nach ihren Motiven und sprecht in der Klasse darüber!