Popiolek Melanie, Julia und Claudia Stockinger
Thema: Armenhilfe, Kinder
M1: PNP, 27.07.2011, Nr. 171, S. 27
Herzen für hungernde Kinder
Mädchen aus Stuhlberg malen und sammeln für Gleichaltrige in Afrika
von Theresia Wildfeuer
Salzweg. Mit einer engagierten, spontanen Aktion haben Julia Stockinger (7), ihre Schwester Claudia (10) und ihre Freundin Melanie Popiolek (14) aus Stuhlberg am Wochenende 100 Euro für notleidende Kinder am Horn von Afrika gesammelt. Sie malten Bilder und „Glückslose“ mit guten Wünschen, zogen damit in Stuhlberg und Innerreuth von Haus zu Haus, um sie zu verkaufen. Die Nachbarn öffneten bereitwillig ihre Geldbörsen, um für die Opfer der Dürrekatastrophe zu spenden.
Das riesige Bild eines traurigen, hungernden Kindes in einer großen deutschen Tageszeitung ließen die kleine Julia und ihre Schwester nicht mehr los. Claudia löcherte ihre Mutter Friederike, wollte genau wissen, „warum das Kind weint und so dünn ist“. Sie erzählte den Mädchen von der Hungersnot in Somalia und dem unbeschreiblichen Elend in den Flüchtlingscamps in Nordkenia und Äthiopien. Die Mädchen informierten ihre Nachbarsfreundin Melanie und diese brachte sie auf die Idee, etwas für die Hungernden zu unternehmen. Die drei Mädchen beschlossen, eine ganz persönliche Hilfsaktion zu starten.
„Ostafrika – wir spenden für arme Kinder“, schrieben sie auf ein großes Blatt. Sie malten fröhliche Bilder mit „Herzen, Blumen und Bäumen“, schrieben in ihre „Glückslose“ die Worte „Frieden“ oder „Gesundheit“ und klopften damit an die Türen. Sie boten ihre Gemälde für je 50 Cent an. Das „Los“ kostete 20 Cent. Doch die beeindruckten Bürger griffen tiefer in ihre Geldbeutel, legten sogar Scheine in das Sammelkästchen der Mädchen.
Gestern zahlten diese mit ihren Müttern die Spenden auf das Hilfskonto bei der Deutschen Bank Hamburg „Ein Herz für Kinder – Stichwort Afrika-Kenia“ mit der Nummer 024 04 24, BLZ 200 700 00 ein.
„Was die Kinder auf die Beine stellten, schaffen oft Erwachsene nicht“, lobte Mutter Rosemarie Popiolek. „Wir waren ganz überrascht, dass sie so viel Geld sammelten. Wir dachten, vielleicht erhalten sie fünf oder zehn Euro“, erzählte Friederike Stockinger.
Nun hoffen die Mädchen auf Nachahmer und darauf, dass die Spenden bald bei den Hungernden ankommen.