Ministrantinnen aus Sulzbach am Inn
Thema: Glaubenszeugnis, Jugend, Kinder
M1: PNP vom 06.12.2008, Nr. 285, S. 35
Ersatz fürs Jugendzentrum: Warum vier Mädchen ein ganzes Jahrzehnt lang ministriert haben
Von Kathrin Haimerl
Sulzbach am Inn. Vor gut 30 Jahren wäre dieses Bild noch undenkbar gewesen: vier Mädchen am Altar, alle vier Ministrantinnen. Und irgendwie sind die vier Mädchen in den vergangenen knapp zehn Jahren zu einer eingeschworenen Gemeinschaft geworden.
Die vier sind Anja Röhrner, 19 Jahre, Theresa Jetzinger, 19 Jahre, Eva Stadlberger, 18 Jahre, und Christina Mayerhofer, 17 Jahre. Anja und Theresa haben insgesamt zehn Jahre ministriert, Eva und Christina, die alle nur Chrissie nennen, waren acht Jahre dabei. Zum neuen Kirchenjahr sind sie aus dem Dienst ausgeschieden, die eine studiert, zwei stehen im Beruf, die vierte bereitet sich aufs Abitur vor. „Irgendwann kommt die Zeit“, sagt Anja. Und mittlerweile gebe es ja auch genügend andere Ministranten. Wenn die Mädchen über ihre Zeit als Ministranten sprechen, erzählen sie von Ausflügen, Erlebnisbädern, von Spaß beim Ratschen als Sternsinger. Und immer steht die Gruppe im Vordergrund. Dass sie nach ihrer Kommunion mit dem Ministrieren begonnen haben, ist für die Mädchen selbstverständlich. „Wir sind am Dorf aufgewachsen“, sagt Eva. Die anderen nicken. Da macht man das so, soll das heißen. Die vier kennen sich bereits aus dem Kindergarten, sind auch am Altar ein eingeschworenes Team: Eva und Christina übernehmen das Weihrauchfassl, die älteren, Anja und Theresa, die Gabenbereitung. Sie teilen sich auch das Amt des Oberministranten. Streit gibt es ab und zu über die Frage, wer den Gong bedienen muss. Der ist nämlich besonders unbeliebt bei den Mädchen. Die Kirchengemeinde ist still, wartet bei der Wandlung auf das Zeichen. Ein Ministrant muss den Gong zum Tönen bringen. Ein falscher Schlag - und man ist blamiert. Später gehen die vier gemeinsam weg, auf Partys, in Discos.
Um zehn Uhr ist in Sulzbach Sonntagsgottesdienst. Das reicht für ein paar Stunden Schlaf, „so zwei, drei waren schon drin“, sagt Anja.
Die Kirche als Ersatz für ein Jugendzentrum - den Sulzbacher Jugendlichen jedenfalls scheint’s zu gefallen. Mittlerweile hat die Pfarrei 20 Ministranten. Als Anja und Theresa 1998 angefangen haben, waren sie gerade einmal zu viert. Doch seither ist die Mannschaft gewachsen. Und das liegt auch an Pfarrer Andreas Artinger, glauben die Jugendlichen. „Der ist immer gut drauf“, sagt Chrissie. „Er kann einfach mit Kindern und Jugendlichen sehr gut umgehen“, sagt Eva. Und die Freunde? „Da hieß es schon manchmal - was, du bist noch Ministrant?“, sagt Theresa. Erzählt aber im gleichen Atemzug, dass sie meistens damit eher „geprotzt“ habe. Es gibt eine Messe, bei der das Quartett dann doch ein bisschen wehmütig werden wird. Die Christmette. Da werden sie ihre Nachfolger beobachten. Doch eins wissen sie jetzt schon: Sie werden alle hingehen. Gemeinsam. Wie immer.
M2: Bild von den Ministrantinnen
M3: Befragung
Befragt Ministrantinnen und Ministranten aus eurer Klasse / Gemeinde / Schule zu ihrem Dienst:
- Welche Aufgaben beim Gottesdienst sie zu erledigen haben.
- Was sie über das Ministrieren hinaus in der Ministrantengruppe tun.
- Wieso sie ministrieren.
- Was der Dienst als Ministrant mit dem Glauben zu tun hat.
M4: Akrostichon
Verfasst aus den Antworten ein Akrostichon zum Stichwort „Ministrant“; der jeweilige Buchstabe kann am Anfang, Ende oder im Wort stehen, das ihr als Beschreibung gefunden habt.
M
I
N
I
S
T
R
A
N
T
Gestaltet das Akrostichon groß und farbig aus.
M5: Erstellung einer Werbeanzeige
Erstellt eine Werbeanzeige, mit dem für den Dienst als Ministrant geworben wird!