Haus am Strom
Thema: Freiwilligendienst, Jugend, Nachhaltigkeit, Schöpfung, Zivildienst
M1: PNP, 10.02.2022, Nr. 33, S. 25
Ein Öko-Engagement auf Zeit
Freiwilligendienst im Haus am Strom – 18-Jährige berichtet von ihren Erfahrungen
Jedes Jahr bietet das Haus am Strom in Jochenstein jungen Leuten die Gelegenheit, einen ökologischen Freiwilligendienst in der Einrichtung zu absolvieren. Eine von ihnen ist die 18-jährige Katharina Gräfenstein, die derzeit an der Seite des Teams mit anpackt. Als Umweltbildungsstation des Landkreises Passau ist das Haus am Strom für das Naturschutzgebiet Donauleiten zuständig und sucht nach jungen Leuten, die ein "Freiwilliges Ökologisches Jahr" absolvieren wollen.
Die Aufgaben sind dabei vielfältig: "Es gibt hier eine Erlebnisausstellung und Bildungsangebote, bei denen ich mitarbeite. Für mich bedeutet das, die Gebietsbetreuung bei praktischen Naturschutzmaßnahmen wie dem Auspflanzen seltener Arten unterstützen zu können, aber auch viel mit Menschen zusammenzuarbeiten", sagt Katharina Gräfenstein.
Insbesondere mit Kindern habe sie bei Schulprogrammen oder Geburtstagsfeiern viel zu tun, "wenn ich zum Beispiel einen Kriminalfall im Naturschutzgebiet mit ihnen löse oder sie bei einer Schatzsuche durch das Donautal begleite".
Aber auch die tierischen Bewohner der Ausstellung müssen gepflegt werden: "Zu meinen Aufgaben gehört es auch, die Smaragdeidechse Siggi, Äskulapnatter Jochen und die Donaufische im Aquarium zu versorgen. Außerdem kümmere ich mich um die Pflanzen im Garten", erzählt die 18-Jährige.
Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit darf sie die Website mitgestalten, Artikel verfassen, die Facebook- und Instagram-Seite betreuen sowie Recherchearbeiten betreiben. "Oft gibt es organisatorische Tätigkeiten zu erledigen, durch die ich den Umgang mit gängigen Computerprogrammen kennenlerne."
Kein Tag ist wie der andere, und das gefällt Katharina Gräfenstein am besten an ihrer Arbeit: "Mal darf ich am Energieprogramm einer Schulklasse teilnehmen, mal im Naturschutzgebiet seltene Pflanzensamen ernten oder auf einer Erkundungstour an der Ilz bei der Wasseruntersuchung helfen. Da tut die Ruhe des Bürostuhls im Wechsel mit den Aktivitäten auch mal ganz gut."
Der Freiwilligendienst lohnt sich für die 18-Jährige, wie sie findet: "Insgesamt kann ich mir während meines freiwilligen Jahres viele Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen, die ich im späteren Berufsleben sicherlich brauchen werde. Dazu zählt unter anderem selbstständiges Arbeiten, was ein zentrales Ziel des Freiwilligendienstes darstellt. Ich darf nämlich selbst kreativ werden und ein eigenes Projekt planen und durchführen", freut sie sich.
"Die anderen Freiwilligen trifft man in Seminaren, dessen Inhalte man mitbestimmen kann und bei denen interessante Themen rund um Natur, Umweltschutz und Nachhaltigkeit behandelt werden sowie spannende Exkursionen und Workshops stattfinden."
MITMACHENDas Haus am Strom sucht weitere Freiwillige, die Interesse an Natur und der Arbeit mit Kindern haben. Zum einen beginnt die Bewerbungsphase von September 2022 bis August 2023, zum anderen sucht das Haus am Strom noch jemanden für die freie Stelle bis Ende August 2022. Wer neugierig geworden ist, kann auf www.hausamstrom.de mehr erfahren oder anrufen unter 08591/4629960.
M2: Foto von Katharina Gräfenstein im Rahmen ihres FÖJ
M3: Didaktische Impulse
1. Recherchiere im Internet genauer zum Haus am Strom und erkunde die Website des Projekts.
2. "Kein Tag ist wie der andere": Sammelt im Plenum verschiedene Tätigkeiten, die Katharina Gräfenstein im Rahmen ihres FÖJ kennenlernt.
3. Nimm Stellung zum Thema "Freiwilliges ökologisches Jahr" (FÖJ). Notiere deine wichtigsten Argumente und tausche dich anschließend mit einem/r Partner/in aus.
4. Stell dir vor, du bewirbst dich für ein FÖJ: Wähle einen Bereich aus, in dem du tätig werden möchtest (Umwelt, Tiere,...) und begründe schriftlich, was dich genau an diesem Gebiet reizt. Stelle dein Ergebnis deinen Mitschüler*innen vor.
5. Idee für den nächsten Wandertag: Plant gemeinsam einen Ausflug zum Haus am Strom.