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Internationale Tagung zur Frühgeschichte ökologischen Denkens

Ende Juni hat an der Universität Passau die internationale Tagung „Soil – Dirt – Earth: Ecologies below Ground (1750-1850)“ stattgefunden. In der jüngeren Ökologieforschung ist dieser Zeitraum als eine Epoche beschrieben worden, in der die Ausbeutung natürlicher Ressourcen bisher ungeahnte Ausmaße annahm. Die Konferenz beschäftigte sich mit der bisher nur wenig beleuchteten Perspektive, die Autorinnen und Autoren sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Romantik auf die Ökologien der Erde eröffneten. Organisiert wurde die Konferenz von der Inhaberin des Lehrstuhls für Englische Literatur und Kultur an der Universität Passau, Prof. Dr. Katharina Boehm, von Dr. Paul Hamann-Rose (Universität Passau) sowie von Prof. Dr. Frederike Middelhoff (Professur für Neue Deutsche Literatur mit Schwerpunkt Romantikforschung, Goethe Universität Frankfurt).

| Lesedauer: 2 Min.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der internationalen Tagung „Soil – Dirt – Earth: Ecologies below Ground (1750-1850)“. Foto: Universität Passau

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der internationalen Tagung „Soil – Dirt – Earth: Ecologies below Ground (1750-1850)“. Foto: Universität Passau

„Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Romantik waren es, die maßgeblich Denkformen ökologischer Zusammenhänge von Mensch und Umwelt entwickelten, die bis heute Diskurse über Ökologie und menschliche Verantwortung im Zeitalter des Anthropozäns prägen. Diese literarischen und kulturellen Reflexionen standen im Zentrum unserer zweitägigen Konferenz“, so die Organisatorin Prof. Dr. Katharina Boehm, Inhaberin des Lehrstuhls für Englische Literatur und Kultur an der Universität Passau.

Klimaveränderungen des 21. Jahrhunderts haben den Blick verstärkt darauf gerichtet, wie sich klimatischer Wandel auf die Zusammensetzung von Böden auswirkt bzw. wie sich einer als krisenhaft erkannten Zukunft begegnen lässt. Die Konferenz nahm vor dem Hintergrund dieser aktuellen Fragestellungen eine frühe Kernzeit ökologischer und geohistorischer Theoriebildung in den Blick und beleuchtete diese historischen Ansätze auch auf ihre aktuellen Erklärungspotentiale hin.

Die Vorträge nahmen dabei verschiedene Themenkomplexe in den Blick, z. B. die frühe Wissens- und Institutionengeschichte der Erdwissenschaften sowie geohistorische Neubestimmungen des geschichtlichen Selbstverständnisses des Menschen, die Intensivierung von Bergbau und technologischer Innovationen in der Landwirtschaft und die durch diese Entwicklungen verursachten irreversiblen Veränderungen der landschaftlichen Böden sowie das Zusammenspiel von Ökonomie und Ökologie unter der Erdoberfläche. Insgesamt stellten die Vorträge eindrucksvoll zur Schau, wie divers und differenzierend um 1800 über Erde und Boden als Grundlage menschlichen und nicht-menschlichen Lebens nachgedacht und geschrieben wurde.

Die Tagung fand im Rahmen einer etablierten Forschungskooperation zwischen den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Passau und GU Frankfurt statt, die sich dem Thema „Romantische Ökologien“ widmet. Diese von der Allianz für Rhein-Main-Universtäten geförderte transdisziplinäre Forschungskooperation versammelt anerkannte Expertinnen und Experten aus Literatur-, Kultur-, und Musikwissenschaft sowie der Kunstgeschichte. Der Verbund untersucht die Zeit um 1800 als entscheidende Epoche der Frühgeschichte ökologischen Denkens, deren disziplinär noch nicht verengte Perspektiven auf Ökologie und Umweltbeziehungen im Allgemeinen eine einzigartige Neubewertung aktueller und historischer ökologischer Fragestellungen ermöglichen.

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