Phiri, Masauso
Thema: Sozialarbeit, Behinderung
Ein Beitrag der Religionsgruppe Hilchenbach
“Utho Ngathi” – Wir sind wertvoll füreinander
Andreas Wörster und Masauso Phiri helfen Afrika
von Mia Bensberg und Helena Keller (Teil 1) und Anabel Lehmann und Marco Irle (Teil 2)
Als wir in der dritten Klasse der Grundschule waren, stellte Andreas Wörster uns eines Tages sein Projekt „Utho Ngathi“ in der evangelischen Gemeinde Krombach vor. Um uns eine Vorstellung davon zu geben, zeigte er uns Fotos von Menschen, denen er und sein Projekt geholfen hatten und noch helfen wollten. Wir spielten mit den Spielsachen, die die Kinder in Afrika zur Verfügung haben und die er uns von dort als Geschenk und Andenken mitgebracht hatte. Einige solcher Sachen waren ein selbst gebundener Fußball aus Tüchern oder ein Spielzeugauto aus Müll.
Als wir jetzt in der Klasse 7 im Religionsunterricht über Heilige und „Heilige heute“ - local heroes – gesprochen haben, fielen uns sofort Andreas Wörster und Masauso Phiri ein. Wir fanden seine Arbeit immer noch interessant und wollten uns weiter über seine Aktivitäten für Afrika informieren.
Er ist für uns ein „local hero“, weil er schwer kranken und behinderten Menschen in Afrika hilft, sehr oft dorthin fliegt und alles dafür gibt, dass es den Menschen, die von ihren Mitmenschen keine Hilfe bekommen können, besser geht. Dafür musste er auch die afrikanische Sprache lernen, um sich mit den Menschen dort verständigen zu können. In unseren Augen sieht das vielleicht nach einer spaßigen Arbeit in einem anderen Land aus. Menschen zu helfen ist ja eine tolle Sache. Aber dahinter steckt sehr viel Arbeit.
Seit 1990 lebt und arbeitet der 44-Jährige in Afrika und kümmert sich seit 1998 in Südafrika und Sambia vorwiegend um Behinderte in den ländlichen Regionen.
Das Projekt “Utho Ngathi“ entstand am 28. Januar 2005. Andreas Wörster und sein Mitarbeiter kamen damit nach Bonn, um ihr Anliegen vorzustellen und um Spenden zu sammeln. Sie erreichten eine große Begeisterung beim Publikum. Sie arbeiten unter dem Stichwort „Utho Ngathi“, was auf Deutsch heißt „Wir sind wertvoll füreinander“. Im letzten Jahr kamen sie auch nach Freudenberg bei uns im Siegerland und sammelten Spenden während der Aufführungen der Freilichtbühne.
Jedes Jahr fliegen die Beiden nach Afrika um dort Behinderten und Kranken zu helfen, sie besorgen ihnen z.B. Rollstühle oder sorgen dafür, dass Behinderte operiert werden können. Andreas ist gelernter Physiotherapeut von Beruf und kann sich mit Masauso deshalb sehr gut in die Lage Kranker und Behinderter hineinversetzen und ihnen helfen. Ihr Ziel ist es, die Menschen in die Familie, die Haus- und Dorfgemeinschaft einzubeziehen. Manche kranke Kinder werden in die Hütten der Familien eingesperrt, weil die Eltern Angst haben auch krank zu werden. Oder die Eltern müssen so viel arbeiten, dass sie keine Zeit mehr für ihre Kinder haben und sich nicht um sie kümmern können. Zusammen mit deutschen Schulen übernehmen Andreas und Masauso Patenschaften von afrikanischen Kindern und Erwachsenen.
Einer ihrer Patenkinder ist Tembihle, der den ganzen Tag nicht nach draußen durfte und es auch nicht konnte, da er an einer Behinderung leidet: er kann nicht laufen und auch nicht aufstehen. Keiner hatte sich vorher um den Jungen gekümmert, da die Dorfbewohner sehr abergläubisch sind und glaubten, Tembihle sei von einer Hexe verflucht worden. Und sie wollten nicht auch verflucht werden. Andreas und Masauso bekommen aus vielen Dörfern in ganz Südafrika, Sambia und Mosambik Informationen über Kinder, die sie dann zu ihren Patenkindern machen, wenn sie können.
Jedes Jahr stellen sie ihr Projekt in verschiedenen Gemeinden und Schulen vor um neue Spenden zu gewinnen. Von dem Geld bauen sie dann Krankenhäuser, sie kaufen sie Rollstühle und Spielsachen für die betreuten Kinder. Sie gehen mit ihnen dann nach draußen und spielen mit ihnen, sie zeigen ihnen, dass man auch auf Krücken Fußball spielen kann und im Rollstuhl ein guter Volleyballer sein kann.
Quellen:
- http://rwb.bonn.de/Aktuelles_und_Interessantes/Utho_Ngath/utho_ngathi.htm
- Westfälische Rundschau vom 9.10.2008 und 4.6.2009