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EU-Projekt LIFE Prognoses – Vermessung von Europas Naturerbe

Europas alte Wälder sind wertvoll, darüber ist sich die Wissenschaft einig. Doch es gibt keine klaren, wissenschaftlichen Kriterien, um den Zustand dieser Wälder zu erfassen. Hier setzt das EU-Projekt LIFE Prognoses an, an dem auch die Geographie-Professorin Christine Schmitt der Universität Passau beteiligt ist.

| Lesedauer: 2 Min.

Bild eines dichten Walds

Die Europäische Biodiversitätsstrategie 2030 unterstreicht die Bedeutung von Europas Alt- und Urwäldern. Es handelt sich dabei um unberührte Naturwälder, von denen es in Europa immer weniger gibt. Die alten Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderen Regionen Europas sind von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt. Die Wissenschaft ist sich über den Wert dieser Wälder einig: Sie sind weltweit einzigartig, erhalten biologische Vielfalt, speichern CO2, und sind nicht zuletzt wichtige Erholungsräume für den Menschen. Sie sind also schützenswert. Doch es gibt keine klaren, europaweiten Standards und Kriterien, um diese Wälder zu erfassen und zu klassifizieren. Das behindert deren Schutz.

Hier setzt das EU-Projekt LIFE Prognoses - PRotection of Old Growth Forests in Europe an. Beteiligt sind Forschende europaweit, darunter auch Prof. Dr. Christine Schmitt, Inhaberin des Lehrstuhls für Physische Geographie mit Schwerpunkt Mensch-Umwelt-Forschung an der Universität Passau. Gemeinsam entwickeln sie einheitliche wissenschaftliche Methoden und Indikatoren, die eine Einordnung von Europas letzten Urwäldern und deren Zustand erlauben. Diese Indikatoren erproben die Forscherinnen und Forscher in ausgewählten Regionen. Dazu messen sie beispielsweise, wie sich die Ökosystemdienstleistungen von alten Buchenwälder, Buchenurwäldern und Wirtschaftswäldern unterscheiden.

„Mit den Ergebnissen wollen wir die europaweite Erfassung und den Vergleich der Buchenwälder vorantreiben, aber auch das Bewusstsein in der europäischen Bevölkerung stärken, wie wichtig der Erhalt von Europas letzten Urwäldern ist“, erklärt Prof. Dr. Schmitt. An dem Projekt sind europaweit Institutionen aus Wissenschaft und Praxis beteiligt. Partner in Deutschland sind neben der Universität Passau die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt, die Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde und die Stadtverwaltung Angermünde. Die belgische Sonian Forest Foundation koordiniert das Projekt.

Die Europäische Kommission fördert das Projekt „Life Prognoses – Old-growth forest conservation in Europe“ im Rahmen des Life+ Programms über eine Laufzeit von drei Jahren.

Foto: Sonian Forest. © Celine Boeykens

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