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Passauer Anglistin mit Helene-Richter-Preis ausgezeichnet

Dr. Nora Pleßke, langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Anglistik/Cultural and Media Studies der Universität Passau, ist für ihre Dissertation mit dem Helene-Richter-Preis des Deutschen Anglistenverbandes ausgezeichnet worden.

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Nora Pleßke

Nora Pleßke

In ihrer von Prof. Dr. Jürgen Kamm betreuten Doktorarbeit ?The Intelligible Metropolis: Urban Mentality in Contemporary London Novels? untersucht Nora Pleßke die zeitgenössische Londoner Mentalität anhand von zwanzig Großstadtromanen aus der Ära Blair (1997-2007). „Die gängige Literatur, pragmatische genauso wie ästhetische, betont an Metropolen wie London oft deren Grenzenlosigkeit, Fragmentierung und Flüchtigkeit. Dabei werden Stadt und Stadtleben eher als unlesbar oder unverständlich problematisiert“, erklärt Nora Pleßke. „Im Gegensatz dazu zeigt meine Dissertation, dass mit urbaner Mentalität ein funktionstüchtiges Hilfsmittel existiert, das den Großstadtbewohnern eine direkte Orientierung in der metropolitanen Lebenswelt erlaubt.“

In methodischer Hinsicht hat Dr. Pleßke, wie sie erläutert, ein eigenständiges raumnarratologisches Untersuchungsverfahren entwickelt und das Mentalitätskonzept speziell für eine interdisziplinäre Nutzbarmachung in den Kulturwissenschaften systematisiert. "Für die Ausarbeitung eines neuartigen Transformationsmodells urbaner Mentalität habe ich Ansätze insbesondere aus Stadtsoziologie, Kulturgeographie und Raumtheorie herangezogen. Anhand dieses global und interkulturell, synchron und diachron anwendbaren Modells kann das je Eigentümliche von Metropolen vor dem Hintergrund globaler Konkurrenz verständlich gemacht werden", so die Forscherin.

Für ihre innovative Arbeit hat der Deutsche Anglistenverband Dr. Nora Pleßke mit dem Helene-Richter-Preis gewürdigt. Dieser Preis wird jährlich für eine Dissertation, Habilitation oder vergleichbar niveauvolle wissenschaftliche Arbeit verliehen, die sich durch Intensität der geleisteten Forschungsarbeit, Klarheit in Aufbau und Argumentation, Bedeutung der Ergebnisse, große Textnähe und gewandte sprachliche Darstellung auszeichnet. Die Preisträgerin nahm die Auszeichnung am 22. September 2014 im Rahmen des Anglistentages auf Schloss Herrenhausen in Hannover entgegen. In seiner Laudatio betonte Prof. Dr. Wolfgang G. Müller, Emeritus der Friedrich-Schiller-Universität Jena, es handele sich bei dieser Arbeit „um ein herausragendes Werk der Forschung, das das Wissen der Leser im hohen Maße bereichert und einen großen intellektuellen Lesegenuss darstellt.“

Dr. Nora Pleßke arbeitet zurzeit an ihrem Habilitationsprojekt mit dem Titel "Colonial Objects: The Materiality of Britain's Empire Mentality (1776-1914)" und ist in Vertretung am Englischen Seminar der Technischen Universität Braunschweig tätig.

Informationen zum Buch: Pleßke, Nora. The Intelligible Metropolis. Urban Mentality in Contemporary London Novels. Bielefeld: transcript. 2014. Lettre.

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