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Öffentliche Ringvorlesung "Narrative der Überwachung"

Von Benthams Panopticon über Orwells 1984 und Eggers The Circle bis hin zur Weltraumtheorie des BND: Nicht erst seit den Enthüllungen Edward Snowdens bieten Überwachung und Kontrolle reichlich Stoff für Literatur und Film sowie Diskussionen in Politik und Gesellschaft. Welche Motive und Erzählweisen die Thematik verhandeln und wie diese wiederum unsere Vorstellungen von Sicherheit und Freiheit prägen, ist Gegenstand der öffentlichen Ringvorlesung "Narrative der Überwachung" des DFG-Graduiertenkollegs "Privatheit und Digitalisierung". Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen werden filmische und literarische Klassiker sowie aktuelle Beispiele des Überwachungsromans und -filmes vorstellen, Darstellungen und Praktiken digitaler (Selbst-) Überwachung besprechen und Bezüge zu Überwachungsnarrativen in der Geschichtswissenschaft oder der Politik herstellen. Interessierte sind herzlich willkommen.

| Lesedauer: 2 Min.

"Genauso wie sich im Graduiertenkolleg verschiedene fachliche Perspektiven versammeln, wollen wir mit der Ringvorlesung zeigen, dass Narrative nicht nur in der Literatur und im Film eine große Rolle spielen, sondern in vielen gesellschaftlichen Bereichen", sagt Dr. Martin Hennig, der die Tagung organisiert. "Politische Diskussionen oder auch aktuelle Debatten über soziale Netzwerke produzieren selbst Argumentationsmuster, die wie Erzählungen stetig wiederholt werden. Zum Teil basieren sie auch auf Modellen und Vorstellungen, die durch klassische Überwachungsszenarien wie im Roman 1984 geprägt wurden. Andersherum reagieren Überwachungsnarrative in Literatur, Film oder auch im Computerspiel natürlich auf technische und kulturelle Entwicklungen. Gerade im Zuge immer umfassenderer Überwachung ist die kritische Reflexion dieser Narrative zentral."

Beginn ist jeweils Donnerstag, 18:15 Uhr. Veranstaltungsort ist der Hörsaal 5 (WIWI, Innstr. 27). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an privatheit@uni-passau.de.

Das Programm

12.4.
Prof. Dr. Hans Krah, Dr. Martin Hennig
, Universität Passau
"Typologie, Kategorien, Entwicklung von Überwachungsnarrativen: Zur Einführung"

19.4.
Dr. Kai Fischer
, Universität Bochum
"Big Brother is always watching - Utopie und Überwachung"

3.5.
Dr. Dominik Orth
, Universität Wuppertal
"Kontrolltechnologien in filmischen Dystopien nach 1984"

17.5.
Dr. Dietmar Kammerer
, Universität Marburg
"Give them something to watch. Überwachung als Motiv in der Werbung"

24.5.
Prof. Dr. Maren Conrad
, Universität Erlangen-Nürnberg
"Adoleszenz zwischen Algorithmus und Big Data in der aktuellen Jugendliteratur"

7.6.
Dr. Marcel Schellong
, Universität München
"Stanley's Panopticon - Kontrolle als Motiv und Prinzip des Computerspiels"

14.6.
Dr. Thomas Christian Bächle
, Universität Bonn
"Predictive Policing, Computational Propaganda, Counter Surveillance - Praktiken und Projektionen der digitalen Kontrollgesellschaft"

21.6.
Christian Flisek (SPD)
, Passau
"Der Fall Edward Snowden - politische Überwachungsnarrative auf dem Prüfstand"

28.6.
Miriam Piegsa
, Universität Passau
"Untergangsstimmung im 'Bildungsfernsehen' - Überwachung in der deutschen Dokumentation"

5.7.
Lukas Edeler
, Universität Passau
"Dimensionen von Privatheit und Persönlichkeit im sozialistischen Leipziger Raum der 1980er Jahre"

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