Pilsen - Die Große Synagoge

Die Große Synagoge in Pilsen befindet sich an der Hauptstraße Klatovská Allee in der Sady Pětatřicátníků 35/11. Sie ist eine der größten Synagogen der Welt und erinnert an die einst große jüdische Gemeinde von Pilsen, deren Schicksal durch den Nazi-Terror während des Zweiten Weltkriegs grundlegend verändert wurde. Von den ursprünglich mehr als zweitausend Jüd:innen, die 1942 aus Pilsen und Umgebung deportiert wurden, kehrten nur 204 zurück.

Online-Lernspiel "Pilsen und der Holocaust"

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Ein kurzes Video mit Grundinformationen über die Große…

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Sehen Sie sich ein kurzes Video über die Große Synagoge an, eines der wichtigsten Denkmäler in Pilsen, das vom Holocaust zeugt. Wenn Sie mehr über diese Geschichte erfahren und andere Orte besuchen möchten, die mit dem Holocaust in Pilsen verbunden sind, können Sie sich auch die vollständige Version der thematischen Führung mit multimedialen Elementen ansehen.

Der thematische Rundgang durch Pilsen mit multimedialen Elementen ist in der Mediathek zu finden: https://www.uni-passau.de/denkmaldigital/mediathek

Die Große Synagoge ist nach der Synagoge in Budapest die zweitgrößte Synagoge Europas. Sie ist im maurisch-romanischen Stil erbaut und wurde 1893 fertiggestellt. Es handelt sich um ein monumentales Gebäude mit einem dreischiffigen Grundriss und zwei 45 m hohen Türmen. Das Innere der Synagoge ist mit Gemälden mit Blumenmotiven geschmückt und umfasst auch eine Orgel aus dem Jahr 1890. Im Hof der Synagoge befindet sich ein zweistöckiges Rabbinerhaus, das im neuromanischen Stil erbaut wurde.

Wenn Sie die Synagoge besuchen, vergessen Sie nicht, einen Blick auf die Treppe zu werfen, wo Sie eine kleine Skulptur „Šlépěje“ (Fußspuren) finden, die an die Pilsener Transporte der jüdischen Bürger:innen in die Vernichtungslager erinnert.

Im Giebel der Großen Synagoge sind zwei Tafeln mit den Zehn Geboten eingelassen. In den Worten „Du sollst nicht töten“ ist die symbolhafte Spur einer Gewehrkugel aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen.

Skulptur „Šlépěje“

Vergesst uns nicht

Pilsener Transporte der jüdischen Bürger:innen in die Vernichtungslager 1942

Die Synagoge wurde von dem Pilsner Architekten Rudolf Štech nach den Plänen von Emanuel Klotz entworfen. Štech lud Mikoláš Aleš nach Pilsen ein, der Sgraffiti für seine anderen Gebäude entwarf (sie sind an neunzehn Häusern erhalten). Rudolf Štech verfasste auch die architektonischen Entwürfe für das Gebäude der Hauptpost, die Pilsner Gesellschaftsbrauerei Prior, den Sitz der Staatseisenbahn und den neuen Pilsner Bahnhof.

Der Bau der Synagoge erfolgte zwischen 1888 und 1892 und wurde 1893 abgeschlossen. Sie erinnert noch heute an die einst große und wohlhabende jüdische Gemeinde von Pilsen. Während des Zweiten Weltkriegs diente die Synagoge als Lager und wurde erst nach dem Krieg wieder für religiöse Zwecke genutzt. Nach 1973 blieb sie bis zum Ende des kommunistischen Regimes geschlossen und dem Verfall preisgegeben. Im Jahr 1992 wurde die Synagoge zum Kulturdenkmal erklärt und zwischen 1995 und 1997 umfassend renoviert. Am 11. Februar 1998, dem jüdischen Feiertag Tu BiShvat, wurde sie wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am 20. September desselben Jahres, zu Rosch Haschana, fand nach vielen Jahren der erste Gottesdienst in der Synagoge statt. Seitdem haben dort zahlreiche kulturelle Veranstaltungen stattgefunden.

Von September 2019 bis April 2022 wurde die Synagoge und nun auch das dahinter liegende Rabbinerhaus erneut einer umfangreichen Renovierung unterzogen und ist nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

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