Das Hochwasser, vor allem in Österreich, erschwerte die Anreise einiger internationaler Studierender, aber aufhalten ließ sich niemand: Insgesamt 40 Lehramtsstudierende und Mitarbeitende der sechs europäischen Partneruniversitäten sprachen in Passau gemeinsam über fachliche und interkulturelle Kompetenzen für den Unterricht angehender Englisch-Lehrkräfte – und wie sie diese entwickeln können.
Bei strahlendem Spätsommerwetter besuchten die Teilnehmenden die Veste Oberhaus und lernten die Geschichte Passaus kennen. Außerdem wurde gemeinsam musiziert, neue Kontakte und Freundschaften entstanden. Wesentlicher Bestandteil des Programms waren zudem Unterrichtsbesuche in der Mittelschule St. Nikola, der Grundschule St. Anton, der Innstadt-Grundschule, im Adalbert-Stifter-Gymnasium (ASG), der FOS und der Fremdsprachenschule. Dort erhielten die Studierenden Einblicke in den Englisch-Unterricht und konnten Kontakte zu Schulen knüpfen. Denn TEFE A+ verfolgt auch das Ziel, dass die künftigen Lehrkräfte Schulpraktika im Ausland absolvieren; in diesem Rahmen arbeitet die Universität mit der Schule St. Nikola, dem ASG sowie dem Gymnasium Vilshofen zusammen.
TEFE A+ Projektleiterin und -entwicklerin Dr. Helena Lohrová von der Südböhmischen Universität Budweis erklärt: „Wir wenden die TEFE-Methodologie und unser Framework an, um zukünftige Englischlehrkräfte mit den Kompetenzen auszustatten, die sie brauchen, um im internationalen Kontext zu unterrichten.“ Prof. Dr. Karsten Fitz, Professor für Amerikanistik und Media Studies an der Universität Passau und lokaler Projektleiter, ist von der Tragweite des Projekts überzeugt: „Diese Woche war eine fantastische interkulturelle Erfahrung. Sie war eine wertvolle Ergänzung zu unserem Lehramtsstudium, da sie unseren Studierenden eine internationale Perspektive geboten hat. Es gibt viel, was sie für ihre zukünftige Karriere mitnehmen und als Lehrkräfte für die Zukunft Europas nutzen können.“
Auch die teilnehmenden Studierenden waren begeistert. Angela Gomez von der Staatlichen Universität Navarra in Pamplona kommentiert: „An diesem Projekt hat mir besonders gefallen, dass ich die Möglichkeit hatte, in transnationalen Gruppen mit Studierenden aus anderen Ländern zu arbeiten. Ich habe andere Kulturen kennengelernt und erfahren, wie ich meine Art zu unterrichten an den kulturellen Kontext und den Hintergrund meiner zukünftigen Schüler anpassen kann.“ Dalma Csató von der Eötvös Loránd Universität Budapest ergänzt: „Hier bei TEFE sind wir in transnationalen Gruppen organisiert. Wir lernen uns sehr gut kennen und bilden diese Gemeinschaft angehender Lehrkräfte, die uns auch in Zukunft für unsere Unterrichtspraxis inspirieren wird.“
Weitere Ausgaben des BIP sind bereits in Planung, das nächste wird an der Staatlichen Universität Navarra (Spanien) stattfinden.
Informationen zu TEFE A+
Das Projekt macht es sich zur Aufgabe, eine interkulturelle Lehrpraxis zu etablieren, internationale Unterrichtspraktika zu ermöglichen und ein Netzwerk aus Mentorinnen und Mentoren für angehende Englisch-Lehrkräfte aufzubauen. Außerdem soll das im Vorgängerprojekt erarbeitete „TEFE-Framework for the Internationalisation of Teaching Practice and Employability“ (deutsch: „TEFE-Rahmen für die Internationalisierung der Lehrpraxis und der Beschäftigungsfähigkeit“) weiterverbreitet und angewandt werden. Mit seinen internationalen Partnerschaften unterstützt das Projekt vernetzte Hochschulsysteme und hat das Potential, innovative Lehrpraktiken anzuregen und gleichzeitig wertvolle Daten für die politische Entscheidungsfindung zu liefern. TEFE A+ wird von einem Konsortium aus sechs europäischen Universitäten durchgeführt: Aston University (Vereinigtes Königreich), Comenius Universität Bratislava (Slowakei), Eötvös Loránd Universität (Ungarn), Staatliche Universität Navarra (Spanien), Südböhmische Universität Budweis (Tschechische Republik), Universität Passau (Deutschland).