'Welfare Queens' and 'Losers': Eine rassismuskritische und intersektionale Perspektive auf den US-amerikanischen Wohlfahrtsstaat
Quellenverweis: pixs:sell, Adobe Stock
Inequality - Welfare - Racism - Intersectionality
Unser Forschungsprojekt ermöglicht:
- Eine intersektionale und rassismuskritische Perspektive auf den U.S.-amerikanischen Wohlfahrtsstaat
- Transatlantisches Wissenschaftsnetzwerk und Fellows
- Wissenstransfer in die breite Öffentlichkeit
Die sozio-ökonomischen und strukturellen Ungleichheiten in den USA zwischen der weißen Mehrheitsbevölkerung und racialized Minderheiten nehmen stetig zu. Bisherige Erklärungsansätze zum US-amerikanischen Wohlfahrtsstaat berufen sich vor allem auf die Interaktion von Staat, Markt und Familie. Kategorien, die soziale Ungleichheit stiften, wie race und Gender sowie deren Wechselwirkungen, werden in der Ausgestaltung von Wohlfahrtspolitiken dagegen kaum berücksichtigt. An dieser Forschungslücke setzt das Projekt an: Basierend auf theoretischen Ansätzen der Critical Race Studies werden in einer intersektionalen Untersuchung erstmalig die Verschränkung von race und Gender in der Entwicklung des Wohlfahrtsstaats aufgezeigt und zugrundeliegende Machtstrukturen analysiert.
Ziele des Forschungsprojekts
Das Forschungsprojekt verfolgt damit drei Ziele:
(1) Versteht es sich als eine rassismuskritische Perspektive auf den Wohlfahrtsstaat. Die forschungsleitende These besagt, dass race und Gender den Entwicklungspfad des US-amerikanischen Wohlfahrtstaats seit Anbeginn prägen und eine derartige institutionelle Stabilität aufweisen, dass selbst in Phasen gesellschaftlichen Wandels keine grundlegenden Änderungen erfolgen.
(2) Erarbeitet es, welche Frames und Diskurse hinsichtlich race, Gender und Sozialpolitik in den Massenmedien etabliert werden.
(3) Zeigt es anhand zweier empirischer Fallstudien (Texas und Minnesota), wie regionale Vorstellungen von race und Gender sowie rassistische Praktiken die Zuordnung und Verteilung knapper Ressourcen bestimmen.
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis und zur Wirkungsweise von Rassismus und stärkt mit dem Forschungsschwerpunkt Ethnic and Racial Studies die Amerikanistik an der Universität Passau.
Förderung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Forschungsprojekt im Rahmen der Regionalstudien (Area Studies) über eine Laufzeit von zunächst drei Jahren (01.03.2021 – 29.02.2024).