Creative competition
Creative Competition Celebrate Diversity
The creative competition Celebrate Diversity was announced as part of Diversity Day 2020. We would like to congratulate the winners and thank all participants for their convincing, creative contributions. We would also like to thank Prof. Fedtke for donating the prize money.
Award Winners
1. Audience Award: Image 2 by Sandro Santalucia
In the voting via Stud.IP (voting period 03.07.2020 to 20.07.2020), 61 votes out of a total of 239 cast - and thus the most - went to image 2 by Sandro Santalucia.
2. Jury Award: Image 2 by Carolina Goberna Caride
Bild 1 greift die Hand als universal verständlichen Gestus auf. Der Beitrag verzichtet bewusst auf zusätzliche Erklärungen wie schriftliche oder typografische Hinzufügungen, er überzeugt vor allem durch die gekonnte Farbgestaltung - gerade dadurch wird er zu einem starken Zeichen. In der geöffneten und erhobenen Form ist der Gestus sichtbares Zeichen des Grußes, der Offenheit und des Willkommenseins, verständlich für alle, gleich welcher Herkunft, Kultur, Nation, Sprache, Ethnie, Alter, Geschlecht oder Hautfarbe. Dargestellt ist ein Symbol, das sich an ein wie auch immer geartetes Gegenüber wendet, ist Urzeichen menschlichen Daseins und Handelns. Die Handfläche verkörpert einerseits Unverwechselbarkeit, Individualität und Verschiedenheit, sie ist gleichsam der Fingerabdruck der Identität. Zugleich zeigt die farbige Gestaltung eine größtmögliche Vielfalt und Varianz. Der Begriff „bunt“ erhält hier eine überraschend positive Bedeutung. Jeder Farbwert ist gleichberechtigt und hat seinen ihm zugewiesenen Platz. Zudem wird durch den geschickten Einsatz der Farbe eine plastisch räumliche Wirkung erzielt. Die Farbgrenzen sind nicht als strikt getrennte Flächen gestaltet, sondern fließen durch ausgefranzte Randzonen in einander über. Eine allzu plakative Wirkung wird dadurch vermieden. Der Beitrag konnte so überzeugen, der Jurypreis geht daher an Bild 1.
3. Jury special award: Text contribution 4 by Mira Reichenbach
Uns
Du ich
Wir Uns
sind gleich
doch unterschiedlich
kann man meinen
unterschiedlich übersehen
nun in der Menge
noch einfacher unterzugehen
Gleich, obgleich verschieden wahrgenommen
Maßnahmen löblich nachgekommen
getan gewartet
gelockert
etwas aufgeatmet -
erneut enttäuscht.
Bis Ende Mai
als dann ein kollektiver Schrei
zusammenschweißte
was von allein nicht hält
für einen kurzen Augenblick
vereinte Welt
danach zurück zum Plan
alles wieder auf Normal
ist Krisenmodus
kurze Sicht
hinter abgesperrten Wiesen
seht ihr uns sicher nicht
Wir die Uni nicht von innen
sind trotzdem da
noch sind wir Student*innen!
auch hier?
und doch, trotz aller Kontroverse
vergessen
eure Phrasen
meine
unsere
diese Verse
Menschen –
diverse
Uns.
Der Textbeitrag „Uns“ zeichnet sich zum einen durch die sprachliche Visualisierung verschiedener Emotionen, zum anderen aber auch durch den Einsatz ausdruckstarker Rhythmen aus. Die Bilder, die in diesem Gedicht in der Leserschaft hervorgerufen werden, fassen—auch formal—viele unserer Erfahrungen der letzten Monate zusammen. Das Gedicht zeigt kreativ und ausdrucksstark, dass wir sowohl in der Universitätsfamilie als auch in unserer digital vernetzten, nationalen und internationalen, Gesellschaft trotz aller Unterschiede in unseren Gefühlen und Affekten oft vereint sind. Die Warnung am Ende des Gedichtes, uns als Gesellschaft nicht hinter Banalitäten und Plattitüden zu verstecken, zeigt nicht nur aktuelle Probleme auf, sondern ist auch mit dem Wunsch nach Verständnis und Inklusion, nach Menschlichkeit, verbunden. Meiner Meinung nach können wir uns als Gesellschaft diesem Wunsch nur anschließen und gemeinsam an einer bunteren und offeneren Zukunft arbeiten.
Vielen Dank für diesen wundervollen und überaus kreativen Beitrag!
Virtual exhibition of all contributions
* Note: The rights to the artworks belong to the respective artists and may not be redistributed without prior agreement.
Image Contributions
Text Contributions
Text contribution 1
Text contribution 3
Ich träume von einem Ort...
Ich will aus dieser Welt entfliehen,
weit gehen,
keine Sekunde stehen,
bis ich an einen Ort gelange,
wo ich nicht um meine Sicherheit bange.
Wo Freunde noch Freunde sind und Helfer wirklich helfen,
wo vermeintliches Recht nicht durch Unrecht geschieht
und wo kein Mensch wegsieht.
Ich träume von einem Ort,
wo mir Menschen nicht mit Vorurteilen begegnen,
und Menschen keinen Hass hegen.
Ich träume von einem Ort,
der keinen Rassismus, Diskriminierung, Hass und Hetzt kennt und auch mich bei meinem Namen nennt,
weil dort meine Wurzeln, Hautfarbe und Religion keine Rolle spielen und Mauern bereits vor Jahren fielen.
Mauern, die Menschen von der Menschlichkeit trennten.
Ich träume von einem Ort, wo verletzende Traditionen der Vergangenheit angehören,
weil man dort neue Traditionen schafft,
weil man da die Problematik alter Traditionen rafft.
Rassismus ist Sadismus,
er existiert,
nicht nur in den USA,
sondern auch hier.
Wer meint, dass dieses Problem nicht existiert, ist ein Teil dieses Problems.
Lasst uns gemeinsam einen Ort schaffen,
an dem du seinen kannst,
wer und wie du es möchtest,
an dem du dich sicher und verstanden fühlst.
Lasst und gemeinsam einen Ort schaffen,
an dem solche Gedichte nicht mehr nötig sind,
nicht weil sie keine Bedeutung haben,
sondern weil es keinen Anlass mehr für diese gibt,
also hinterfrage die Gründe deiner Wut,
erhebe deine Stimme und zeige Mut!
Text contribution 2
Text contribution 4
Uns
Du ich
Wir Uns
sind gleich
doch unterschiedlich
kann man meinen
unterschiedlich übersehen
nun in der Menge
noch einfacher unterzugehen
Gleich, obgleich verschieden wahrgenommen
Maßnahmen löblich nachgekommen
getan gewartet
gelockert
etwas aufgeatmet -
erneut enttäuscht.
Bis Ende Mai
als dann ein kollektiver Schrei
zusammenschweißte
was von allein nicht hält
für einen kurzen Augenblick
vereinte Welt
danach zurück zum Plan
alles wieder auf Normal
ist Krisenmodus
kurze Sicht
hinter abgesperrten Wiesen
seht ihr uns sicher nicht
Wir die Uni nicht von innen
sind trotzdem da
noch sind wir Student*innen!
auch hier?
und doch, trotz aller Kontroverse
vergessen
eure Phrasen
meine
unsere
diese Verse
Menschen –
diverse
Uns.