Grenzübergang Furth im Wald/Folmava – Denkmalentwürfe zur Grenzöffnung
Vom Entwurf zum Denkmal
Im Projekt denkmaldigital der Universitäten Passau und der Westböhmischen Universität Pilsen trafen sich mehrmals Schulklassen aus Deutschland und Tschechien, um sich mit Themen der Erinnerungskultur an der böhmisch-bayerischen Grenze auseinanderzusetzen.
Eines dieser deutsch-tschechischen Seminare beinhaltete das Gedenken an die Grenzöffnung 1989/90 in Furth im Wald/Folmava. Im Oktober 2021 informierten sich die teilnehmenden Jugendlichen über geschichtliche und gegenwärtige Fakten zum Leben an der Grenze. Begleitet von zwei Kunstschaffenden entwarfen sie eigene Denkmäler zum geschichtsträchtigen Moment der Grenzöffnung. Über die Entwürfe tauschten sie sich untereinander aus und präsentierten sie auch Stellvertretern der Politik. Diese Projekttage werden hier auf der Projektwebsite beschrieben. Die didaktische Herangehensweise beinhaltete Vorbereitungsworkshops sowie die multimediale Dokumentation der Ergebnis-Präsentationen aus den Kunstworkshops.
Das ganz besondere dieser Projekttage war, dass von den Entwürfen, die während der Tage von den Schülerinnen und Schülern ausgedacht wurden, ein Entwurf tatsächlich umgesetzt wurde. Eine Schülerin beschäftigte sich auch über die Gruppenarbeit hinaus mit einer Idee, die sie umtrieb, und im Gespräch mit den anderen Teilnehmenden manifestierte sich ein ganz konkreter Entwurf, der dem Bürgermeister von Furth im Wald vorgestellt wurde.
Aus der Idee wurde ein bauliches Vorhaben, die Umsetzung erfolgte dann durch grenzüberschreitende Kooperation mit der Nachbargemeinde Česká Kubice auf der tschechischen Seite des Grenzübergangs Schafberg. Das Denkmal wurde im September 2023 direkt neben dem Radweg "Iron Curtain Trail" eröffnet.
(Fotos und Video-Ausschnitte aus den Feierlichkeiten im Rathaus Furth im Wald folgen).