Jobsharing kommt immer mehr in Mode und macht auch mittlerweile nicht mehr vor Spitzenpositionen in Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung halt. Prominente Beispiele gibt es einige. Aber was ist Jobsharing eigentlich und welche Vor- und Nachteile kann es für das Unternehmen, aber auch für einen selbst haben? Wir gehen der Sache auf den Grund!
„Beim Jobsharing [handelt es sich] um ein Arbeitszeitmodell, bei dem zwei oder mehr Arbeitnehmer eine Vollzeitstelle beim Arbeitgeber bekleiden. Der Unterschied zur klassischen Teilzeitarbeit besteht also darin, dass nicht der Arbeitgeber einen Vollzeitarbeitsplatz in zwei Teilzeitstellen unterteilt und diese mit jeweiligen Aufgaben und Verantwortungen betraut“ (Warkentin, 04.11.2020).
Dabei kann man den Oberbegriff des Jobsharings in unterschiedliche Ausformungen kategorisieren. Das Unternehmen Karriere-Bibel hat dazu eine einfache Kategorisierung vorgenommen.
So stellt das Job-Splitting die am weitesten verbreitete Form des Jobsharings dar. Hier arbeiten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unabhängig voneinander in derselben Position zu unterschiedlichen Zeiten.
Eine engere Kooperation besteht beim Job-Pairing. Dieses wird als „Arbeitsplatzteilung im Rahmen eines einheitlichen Arbeitsverhältnisses [bezeichnet]. Mehrere Arbeitnehmer nehmen an einem Job-Pairing teil, um anspruchsvolle, zusammenhängende Aufgaben zu erledigen“ (Schwerdle aus TVöD Office Professional).
Wie auch anfangs angesprochen, nimmt Jobsharing vermehrt Einzug bei Führungspositionen. Dabei spricht man vom Top-sharing. Bei diesem werden wichtige Entscheidungen sowie die generelle Verantwortung in der Regel zusammen getragen. Als Beispiel kann hier das deutsche Botschafterpaar in Laibach, Slowakei genannt werden. Herr Botschafter Pollmann und Frau Botschafterin Kauther, werden diese Stelle abwechselnd für jeweils 8 Monate bis zum Ende ihrer Standzeit bekleiden (vgl. Deutsche Botschaft Laibach, 2020).
Aus den genannten Modellen ergeben sich vielfältige Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Sei es die verbesserte Work-Life Balance, was gerade für junge Familien ein Vorteil darstellen kann, oder die Herstellung einer verbesserten Bindung zum Unternehmen.
Auch kann die verbesserte Planbarkeit von unvorhergesehenen Ereignissen wie Krankheit oder planbaren Ereignissen wie beispielsweise Urlaub besser ausgeglichen werden, da nicht nur eine Person im Aufgabengebiet dieser Stelle eingearbeitet ist, sondern mindestens zwei Personen.
Die Kehrseite ist, dass Jobsharing zunächst einen organisatorischen Mehraufwand für das Unternehmen bedeutet sowie auch das Problem, einen geeigneten Partner oder eine geeignete Partnerin zu finden. Da gerade bei Arbeitsmodellen wie dem Job-Pairing oder dem Top-sharing Kommunikation untereinander ein elementarer Aspekt ist, muss eine das Arbeitsumfeld bereichernde Synergie zwischen den Tandem-Partnern und Partnerinnen existieren, um die Effizienz zu fördern.
Welche Voraussetzungen man noch als Jobsharer mitbringen sollte, finden Sie zudem übersichtlich in einem Artikel des Human Ressource Management Unternehmens Personio aufgelistet.