Im Bewerbungs-Einmaleins geben wir Ihnen hilfreiche Tipps zu konkreten Aspekten im Bewerbungsprozess. Nachfolgend geht es dabei um das Vorstellungsgespräch bei einer Bewerbung.
Die erste große Hürde ist genommen und Sie haben es in die engere Auswahl Ihres möglichen Arbeitgebers geschafft! Jetzt wartet auf Sie das Vorstellungsgespräch. Doch wie sollen Sie sich verhalten? Was ist, wenn Sie auf die Fragen keine Antworten haben?
Wer schon einmal bei einem Vorstellungsgespräch war, kennt die Ängste und Anspannung, welche man vor dem Gespräch verspürt.
Wenige Sekunden reichen oft für den ersten Eindruck aus und bestimmen in den meisten Fällen schon, ob ein Kandidat oder eine Kandidatin zum Unternehmen passt oder nicht. Selbstverständlich spielen gute Manieren, seriöse Kleidung und die Körpersprache zusätzlich eine wichtige Rolle.
Punkte, die Sie bei einem Vorstellungsgespräch jedoch beeinflussen können, sind externe Effekte, wie die schon kurz angeschnittene Pünktlichkeit, das Auftreten beim Gespräch sowie die Vorbereitung auf das Gespräch.
Planen Sie vor allem genügend Zeit ein und machen Sie sich mit dem Fahrweg vertraut. Egal wie sie anreisen sollten, ob mit der Bahn oder mit dem Auto – ein zeitlicher Puffer sollte immer gegeben sein.
Machen Sie sich zudem im Vorfeld Gedanken, welche Kleidung für das Unternehmen oder die Stelle, die Sie besetzen wollen, angemessen ist. Hier lässt sich nicht pauschal sagen, dass ein Anzug mit Krawatte oder ein Kostüm mit Bluse immer verpflichtend sind. Recherchieren Sie dazu auf der Webseite des Unternehmens und schauen Sie auf den Fotos der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, welche Kleidung diese anhaben und orientieren Sie sich an dieser. Sollten keine Fotos vorhanden sein, dann suchen Sie andere, branchenspezifische Unternehmen und kleiden sich im Zweifelsfall etwas förmlicher. Aber nicht nur die Kleidung an sich ist wichtig, sondern auch wie man diese trägt. Ein gerader Rücken und Körperspannung sind mindestens genauso wichtig.
Zudem kommen weitere Soft Skills des Auftretens dazu. Auch wenn Sie gestresst sein sollten und unfreundlich in Empfang genommen werden, so ist das keine Einladung, es gleichzutun. Bleiben Sie immer freundlich und lächeln Sie. Eine freundliche Begrüßung unter normalen, nicht pandemischen Bedingungen, mit festem Handschlag und Augenkontakt ist ebenso wichtig wie eine freundliche Verabschiedung, selbst wenn das Gespräch nicht so verlaufen sein sollte, wie Sie es sich vorgestellt haben. Das zeigt einer Personalerin oder einem Personaler Ihre Selbstbeherrschung.
Während des Gespräches empfiehlt es sich Notizen zu machen. Nicht nur, dass Sie somit Ihrem Gegenüber ein ehrliches Interesse an der Stelle suggerieren, sondern auch, damit Sie wichtige Punkte während des Gespräches festhalten können, um im späteren Verlauf darauf eventuell zurückzukommen. Das signalisiert Ihrem Gegenüber auch, dass Sie eine strukturierte Arbeitsweise besitzen. Aber: Auf die Balance kommt es an! Schreiben Sie auf keinen Fall andauernd mit. Viel wichtiger ist der Augenkontakt zu Ihrem Gegenüber.
Last but not least sind bei einem Vorstellungsgespräch die Fragen ein wichtiger Aspekt. Personalerinnen und Personaler greifen gerne auf ein Standardrepertoire von Fragen zurück. Genauso gut kennen sie deshalb auch die standardmäßigen Antworten. Deshalb gilt es diese zu vermeiden, da Sie sich sonst nicht von den anderen Bewerberinnen und Bewerbern abheben. Stellen Sie bei Antworten immer einen Bezug zu sich selbst und Ihren Erfahrungen aus anderen Stellen oder Tätigkeiten her sowie zum Unternehmen, wenn es möglich ist. Das macht die Antwort persönlich und zeigt zugleich, dass Sie sich mit dem Unternehmen im Vorfeld auseinandergesetzt haben.
Durch die Formulierung Ihres Lebenslaufes, können Sie zudem spezifische Fragen provozieren, indem Sie beispielsweise anstatt „Sport“ als Hobby, eine konkrete Sportart nennen.
Zudem ist es genauso wichtig, eigene Fragen zu stellen, sollten Sie die Möglichkeit dafür bekommen. Das zeugt nicht nur von Ihrem gesteigerten Interesse am Unternehmen, sondern auch, dass Sie aktiv die Interaktion suchen und nicht schüchtern oder zurückhaltend „nur“ teilnehmen.
Zur Vorbereitung empfiehlt es sich, das Vorstellungsgespräch vorab mit einer Vertrauensperson zu simulieren. Das heißt nicht, es nur locker durchzusprechen, sondern wie bei einem Theater-Stück einmal oder mehrmals mit konkreten Fragen – zum Beispiel mit Standardfragen, die man leicht im Internet findet – konkret und ernsthaft zu üben. Lassen Sie sich dabei vom Gegenüber eine halbe Stunde unter Druck setzen.
Dabei ist es wichtig die Simulation nicht zu unterbrechen, um ein möglichst reelles Probeumfeld zu erzeugen.
Im Nachhinein sollten Sie besprechen, was positiv und was verbesserungsbedürftig war. Durch diese realitätsnahe Simulation werden Sie sicherer und können die emotionale Anspannung bereits vorab spüren und sich so innerlich besser auf den „Ernstfall“ vorbereiten.
Wenn Sie so eine Simulation mehrmals durchführen, sollte ein Effekt, dass Sie sich sicherer und gut vorbereitet fühlen, spürbar werden.
Schlussendlich gilt: Bleiben Sie authentisch und bereiten Sie sich gut vor. Dazu gehört nicht nur über das Unternehmen Bescheid zu wissen, sondern auch über sich selbst. Lassen Sie das Gespräch nicht einfach „über sich ergehen“ sondern beteiligen Sie sich aktiv.