Veranstaltende: Bayerische Forschungsverbund (ForDaySec)
Thema: Cybersecurity across Disciplines
Wissenschaftliche Datenzentren und digitale Infrastrukturen sind essenzielle Bestandteile der modernen Wissensproduktion. Doch wie prägen Datenpraktiken die Forschung, und welchen Einfluss haben sie auf planetare Ressourcen wie Energie und Mineralien? Welche sozialen und organisatorischen Mechanismen tragen dazu bei, dass die Umweltwirkungen dieser wissenschaftlichen Infrastrukturen weitgehend unsichtbar bleiben? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Vortrags von Prof. Dr. Estrid Sørensen, der im Rahmen der „Distinguished Lecture Series: Security in Everyday Digitization“ des Bayerischen Forschungsverbunds ForDaySec stattfindet.
Die Lecture wird in englischer Sprache über eine Live-Übertragung auf dem YouTube-Kanal des Forschungsverbunds gestreamt.
Referentin Prof. Dr. Estrid Sørensen (Ruhr-Universität Bochum) erforscht die Wechselwirkungen zwischen Materialität, Wissen und sozialem Leben. Ihre Forschung, inspiriert von den Science & Technology Studies, umfasst mikroanalytische ethnografische Studien zur Analyse von Wissensproduktion und soziomateriellen Praktiken. Derzeit beschäftigt sie sich mit Datenpraktiken, Cybersicherheit und wissenschaftlichen Datenzentren, insbesondere deren Einfluss auf planetare Ressourcen wie Energie und Mineralien.
Link zum YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/@ForDaySec
Anfragen: kommunikation@uni-passau.de
Montag, 31. März 2025 (19:00 bis 21:00 Uhr)
Veranstaltende: GeoComPass – Geographische Gesellschaft Passau e. V.
Thema SPECIAL: Toleranzkultur im Istanbul vor 200 Jahren - ein Modell für die Zukunft?
Die Widrigkeiten in der heutigen Türkei täuschen über die vielen Jahrhunderte hinweg, in denen sich die osmanische Gesellschaft offen und tolerant entwickelte und viele Kulturen und Religionen am Bosporus zuließ. Die Toleranz war so ungewöhnlich, dass auswärtige Reisende sie in ganzen Tagebüchern eingehend würdigten. Kann diese Geisteshaltung heutzutage wiederentdeckt werden und als Modell für eine gedeihliche Zukunft dienen?
Während Alexander Humboldt zu Beginn des 19. Jahrhunderts in die „Neue Welt“ nach Südamerika aufgebrochen war, plante sein Göttinger Studienfreund Ulrich Jasper Seetzen, über Konstantinopel forschend nach Afrika zu reisen. In Konstantinopel hielt sich der junge Jeveraner Forscher 1802 auf, wo er die Stadt am Bosporus eingehend erkundete. Den unterschiedlichen Kulturen und Glaubensweisen brachte er besondere Aufmerksamkeit entgegen. Seetzen näherte sich der kulturellen Vielfalt unvoreingenommen und vorurteilslos. Es sind die intuitiven Näherungen an das Unbekannte, die ein lebendiges Panorama des Zusammenlebens der vielfältigen Kulturen und Glaubensweisen im alten Istanbul aufscheinen lassen. Mit großer Liebe zum Detail beschreibt und vergleicht Seetzen Zeremonien, Gebräuche, Gewohnheiten, Riten, Kinderspiele, Tänze und die entsprechende Kleidungen der verschiedenen islamischen (Sufismus), christlichen (armenischen, griechisch-orthodoxen) und jüdischen Gemeinschaften in seinem Tagebuch. Das Zusammenleben der Kulturen ist von Toleranz und Harmonie geprägt. Die dichten Beschreibungen des Alltags im vergangenen Istanbul regen dazu an, das Tagebuch von Seetzen mit Blick auf die Gegenwart zu lesen: Ist die historische Toleranzkultur ein Modell für die Zukunft?
Referent: Prof. Dr. Detlev Quintern (Türkisch-Deutsche Universität Istanbul)
Ort: Universität Passau, Audimax (Hörsaal 9, Innstraße 31)
Anfragen: info@geocompass.de