LEHRE⁺ Newsletter Januar 2023

Liebe Freundinnen und Freunde von LEHRE⁺,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

zuallererst möchten wir allen ein gutes neues und gesundes Jahr 2023 wünschen. Wir hoffen, dass Ihnen alle laufenden Projekte richtig gut gelingen und Sie ein glückliches Händchen für Neues haben.

15. Februar - Tag des Abschieds: 

Weiter möchte ich die heutige Ausgabe dazu nutzen, um mich von Ihnen zu verabschieden. Nach fast 12 Jahren LEHRE+ werde ich die Universität Passau zum 15. Februar 2023 verlassen. Ich gehe dankbar für das, was ich hier lernen durfte und blicke freudig auf das Neue, das mich nun erwartet. Besonders dankbar bin ich meiner langjährigen LEHRE+ Kollegin Dr. Alexandra Schick für die vertrauensvolle und absolut wunderbarste Zusammenarbeit ever. Alexandra hat mit Ihrer Arbeit zwischen 2013 und 2020 LEHRE+ mitgeprägt wie keine andere. Und natürlich Professorin Jutta Mägdefrau, die begnadetste Erwachsenenbildnerin und Hochschuldidaktikerin aus Leidenschaft, die ich kenne. Und eine großartige Chefin. Danke, Jutta, für Dein nicht enden wollendes Engagement für die Hochschuldidaktik sowie Dein Vertrauen in unsere Arbeit. Und Danke den vielen weiteren engagierten Kolleginnen und Kollegen der UP, die hier aufzuzählen, den Rahmen sprengen würde. Doch ich denke, Sie alle kennen sich einander ;-)

Mein allergrößter Dank jedoch gilt meinem LEHRE+ Team. Ohne sie wäre LEHRE+ nichts. Danke, Danke, Danke! Ihr seid unvergleichbar! Ich werde jeden von Euch vermissen.

15. Februar - Tag des Neubeginn

Auch wenn sich die Teamstruktur ändert, haben wir uns dennoch fest vorgenommen, Sie auch in diesem Jahr sowohl mit Weiterbildungs-Angeboten, als auch mit unserem LEHRE+  Newsletter optimal zu versorgen. Am 15. Februar 2023 erscheint das neue Angebotsprogramm für SoSe 2023, für das Sie sich dann sogleich anmelden können. Ja, es fällt dieses Mal etwas kleiner aus (aufgrund der sich ändernden Personalie), aber nicht weniger spannend.

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

Ihre 

Dr. Susanne Günther mit dem gesamten LEHRE+ Team

Inhaltsübersicht

Weiterbildungsangebote: Sie wollen Ihre hochschuldidaktischen Zertifikate vervollständigen?

Ihre nächsten Angebote an der Uni Passau:

Titel: Gender-Diversity-Ansätze in der Hochschullehre (68784) - beitragsfrei 

Termin: Freitag, 17. Februar 2023 (9:00-16:30h) in Präsenz

Referentin: Dr. Bettina Jansen-Schulz

Als Teil des Themenzertifikats Gender & Diversity erarbeiten Sie hier die relevanten Inhalte von Gender-Diversity und Vielfalt sowie inhaltliche, didaktische und methodische Angebote für Ihre Lehre. Eigene Lehrkonzepte oder Lehrplanungen sollten mitgebracht werden, denn daran kann dann ganz konkret gearbeitet werden.

Titel: Mit Störungen in der Lehre konstruktiv umgehen und Konflikten präventiv begegnen (68785) 

Termin: Samstag, 18. Februar 2023 (9:00 – 16:30Uhr) in Präsenz

Referenten: Ralph Lessmeister und Wolfgang Schömig

In diesem Seminar werden anhand von Situationsbeschreibungen auf didaktischer und kommunikativer Ebene Überlegungen angestellt, wie man auf Störungen im Lehr-/Lernprozess adäquat reagieren und Konflikte im Vorfeld entschärfen kann.

Titel: Seminar: Kompetenzorientiert prüfen mit E-Portfolios – Das E-Portfolio als formatives und summatives Assessment-Tool in Blended-Learning-Formaten einsetzen (68786)

Termin: Freitag, 03. März 2023 und 17. März 2023 (10:00 – 12:00Uhr)

Referentin: Dr. Tamara Rachbauer

Dieses Seminar zeigt wie das E-Portfolio mit dem Lernmanagementsystem (LMS) ILIAS als formatives und summatives Fernprüfungsinstrument an der Universität Passau eingesetzt werden kann. Die Teilnehmenden erhalten hierbei selbst die Möglichkeit, Portfolioarbeit mit dem LMS ILIAS "live" zu testen.

Termine im März: UP!grade Lehrwerkstatt - Ihre Lehre digital professionalisieren

UP!grade ist eine fachoffene hybride Lehrwerkstatt für Lehrende aller Hochschularten, die ihre Lehre mit digitalen Elementen professionell anreichern wollen. Das Angebot findet hybrid statt. Ziel dieses kollaborativen Forums ist es, im kollegialen Austausch Lehrende bei der gezielten Anpassung ihrer individuellen Lehre und damit der Förderung des Lern- und Prüfungserfolgs ihrer Studierenden zu unterstützen. Als Angebot aus dem Projekt QUADIS treffen Sie hier Hochschullehrende und Didaktik-Fachleute mehrerer bayerischer Standorte.

Zwei Terminslots zur Auswahl:
Mo, 20.03. bis Fr, 24.03.2023, jeweils 10:00–12:00 ODER Mo, 27.03. bis Fr, 31.03.2023, jeweils 13:00–15:00

Weitere Informationen finden Sie hier

Unser Interview mit den Jura-Professoren Tomas Kuhn und Urs Kramer

Tomas Kuhn (TK) und Urs Kramer (UK) als Experten einer fachspezifischen Hochschuldidaktik über Motivation, Mehrwert und die Besonderheit eines eigenen Lehrinstituts:

Sie sind weit über die Grenzen der UP hinaus anerkannte Experten im Bereich „Juristische Didaktik“. Was dürfen Ihre Teilnehmenden in Ihren Seminaren erwarten?     

TK: Sie dürfen Seminarleiter erwarten, die von der juristischen Lehre vollkommen begeistert sind und die sich für die Probleme, die die Studierenden mit diesem Fach haben, wirklich interessieren. Das bedeutet zugleich, dass auch unser Interesse für eine auf diese Situation abgestimmte Didaktik sehr hoch ist.

UK: Ich kann nur noch ergänzen, dass wir trotz einiger Erfahrung immer noch an „Input“, neuen Ideen und Ansätzen interessiert sind, sowie dazu animieren, Neues auszuprobieren. So lernen wir selbst noch sehr viel bei unseren Seminaren.

Ihrer Erfahrung nach: was ist das, was die juristische Didaktik so speziell macht?           

TK: Der besondere Reiz der Didaktik im Jurastudium liegt für mich darin, dass es einerseits ungemein schwierig ist, in einem juristischen Fall auch nur einen Großteil der enthaltenen Probleme zu erkennen und argumentativ zu bewältigen, und andererseits auch für die schwächsten Studierenden selten ein Problem darstellt, die Lösung eines Falles in all seinen Einzelheiten zu verstehen. Die Fragen, die man sich stellen muss, und die Argumente, die man finden muss, sind dabei fast durchgängig von sehr grundlegender Art und somit besonders interessant (und ihr Übersehen besonders frappierend). Die Komplexität entsteht aus ihrem Zusammenspiel. Mit Auswendiglernen hat das erfreulich wenig zu tun – umso mehr Spaß macht es, in diesem Studienfach zu unterrichten.

UK: Hinzu kommt noch, die Herkules-Aufgabe, wie man den riesigen „Stoff-Berg“, den man im Examen auf einen Punkt „draufhaben“ muss, in verdauliche Portionen teilt. Hier stellt sich das Konzept des „beispielhaften Lernens“ mit der Möglichkeit, durch das Herstellen von Querbezügen und durch das Abstrahieren von Argumenten den Lernstoff in dramatischer Weise zu reduzieren, als besonders lohnend dar. Das in der Lehre „rüberzubringen“, ist eine besondere Herausforderung, aber auch ein besonderer Reiz.

Woher kommt Ihre Motivation, sich mit dem Thema „Juristische Didaktik“ zu beschäftigen?

UK: Ich hatte, ehrlich gesagt, während des Studiums nicht „auf dem Schirm“, in die Lehre zu gehen. Ich bin durch verschiedene Zufälle nach dem Studium und Referendariat an der Universität geblieben und wurde dann unerwartet und ohne Vorbereitung in das kalte Wasser geworfen. Das Unterrichten – auch das Ausprobieren neuer Ideen und Formate – hat mir dann aber so viel Freude gemacht, dass ich es schließlich zum Beruf und zur Berufung gemacht habe.

TK: Für mich war Unterrichten immer schon etwas sehr Erfüllendes. Das hat eigentlich schon im Alter von dreizehn Jahren mit Nachhilfestunden angefangen.

Was würden Sie dem wissenschaftlichen Nachwuchs auf alle Fälle mit auf den Weg geben, wenn dieser sich weiter mit diesem Thema beschäftigen möchte?

UK: Bewahren Sie die Neugier, Ihre Lehre immer wieder neu auf Ihre Lernenden anzupassen, Neues auszuprobieren und Altbekanntes zu hinterfragen.

TK: Beobachten Sie genau die Schwierigkeiten, die Jurastudierende bei der Lösung von Fällen haben und stellen Sie sich permanent die Frage, wie Sie im Unterricht dazu beitragen können, diese Schwierigkeiten zu reduzieren.

Welche Vorzüge sehen Sie in einer Lehrprofessur?

TK: Wir brauchen uns nicht dafür rechtfertigen, wenn ein Großteil unserer Energie in die Lehre fließt, die uns zudem noch besonders am Herzen liegt. Ich sehe auch überhaupt kein Problem einer zu geringen Wissenschaftlichkeit: Von den Studierenden kommen so schlaue Beiträge, dass im Unterricht zum Teil Fragen behandelt werden, zu denen in der wissenschaftlichen Literatur noch gar nichts zu finden ist.

UK: Volle Zustimmung! Wenn einem die Lehre besonders am Herzen liegt und Freude macht, ist das die Traumstelle! Und für die Wissenschaft, die – im Humboldtschen Sinne – natürlich die eigene Lehre speist, bleibt immer noch genug Raum – zumal, wenn man sich dort gerade auch mit der Rechtsdidaktik, also der „Wissenschaft vom guten Jura-Lehren“, befasst!

Das Institut für Rechtsdidaktik ist eine der Besonderheiten der Juristischen Fakultät der Universität Passau. Welche Vorzüge sehen Sie durch ein solches Lehrinstitut?

TK: Wir können uns fächerübergreifend mit Fragen der juristischen Lehre befassen. Insbesondere der Examensvorbereitung tut ein über alle Fächer hinweg abgestimmtes Angebot sehr gut. Und in den Seminaren für LEHRE+ werden wir beide immer wieder mit der Frage konfrontiert, inwieweit es Gemeinsamkeiten in der Didaktik des Öffentlichen Rechts und des Zivilrechts gibt und inwieweit die didaktischen Herausforderungen andererseits fachspezifische sind.

UK: Außerdem bietet ein solches Institut den nötigen Raum und Rahmen, um sich mit diesen Fragen sozusagen „im Paket“ zu beschäftigen – sei es etwa durch aufeinander abgestimmte Angebote neben dem Examenskurs wie die Probeexamina, das Einzelcoaching, die Klausurenwerkstatt, besondere Kurse für Studierende, die bereits einmal im Examen gescheitert sind, usw. So können aber auch fachübergreifende Tagungen und Projekte sowie Veröffentlichungen zu Fragen der Rechtsdidaktik leichter angeboten und realisiert sowie eben auch Kurse im Rahmen von LEHRE+ für angehende und schon erfahrene Lehrende angeboten werden.

Wir DANKEN den Professoren Kramer und Kuhn für dieses aufschlussreiche Interview sowie für Ihre engagierte hochschuldidaktische Weiterbildungstätigkeit bei LEHRE.

Wer steckt eigentlich hinter LEHRE+ Hochschuldidaktik?

Wir von LEHRE+ gestalten und organisieren im Institutsgebäude (IG) der Uni Passau das hochschuldidaktische Weiterbildungs- und Zertifikatsprogramm. Als kleines Team von knapp zehn Kolleginnen und Kollegen unter der Leitung von Dr. Susanne Günther arbeiten wir sehr eng zusammen. Dabei gibt es klare Verantwortungsbereiche und die großartige Möglichkeit des selbstständigen Arbeitens.

Heute möchten wir Ihnen diejenigen aus unserem Team vorstellen, die bei jeder Angebotsdurchführung eine wichtige Rolle spielen: unser studentisches Team. Hierzu zählen Matthias Röpke, Annika Blum, Lisa Alznauer und Ana Laura Marchlewski (in Reihenfolge ihrer Zugehörigkeit) - sie kümmern sich neben vielseitigen Aufgaben in Administration und Mithilfe in der Öffentlichkeitsarbeit vor allem um die Vor- und Nachbereitung Ihrer Veranstaltungen:

Matthias studiert Jura im siebten Semester und kommt ursprünglich aus Waldkraiburg. Bei uns ist er zuständig für den technischen Bereich. Durch die von ihm erstellten Statistiken zu den Entwicklungen bei LEHRE+ erhalten wir wertvolle Informationen zur Optimierung unserer Arbeit.

Annika studiert im vierten Fachsemester Lehramt Realschule mit der Fächerkombination Englisch und Mathematik und ist seit März 2021 bei LEHRE+ im Team dabei. Sie übernimmt die Betreuung mehrerer Veranstaltungen und ist für die Pflege unserer Datenbanken verantwortlich. Sie ist mit ihrer verbindlichen und fröhlichen Art ein wichtiges Mitglied unseres Teams!

Lisa studiert im fünften Semester Grundschullehramt mit Deutsch als Hauptfach und ist seit Juni 2022 mit an Board. Neben der Veranstaltungsbetreuung unterstützt Lisa mit ihrem künstlerischen Talent unseren Marketingbereich. Auch hilft sie bei der Erstellung von Blended-Learning-Modulen im Projekt QUADIS mit und ist somit aus dem Team nicht mehr wegzudenken.

Ana Laura studiert Jura im fünften Semester und ist seit Oktober 2022 das neueste Mitglied im LEHRE+ Team. Neben der Veranstaltungsbetreuung ist Ana Laura mit ihren kreativen Ideen für die Umsetzung des Newsletters verantwortlich sowie für die regelmäßige Kommunikation zu unseren (externen) Referent*innen.

Filmtipp: Lehren gestern und heute - die Funktion der Beziehungsgestaltung

Im Oscar-nominierten Film, mit dem deutschen Titel „Rita will es wissen“, steht die Beziehungsarbeit einer Lehr-/Lernsituation und ihre Funktion im Fokus des Geschehens. Dieser Filmklassiker mit Michael Caine in der Hauptrolle des Universitätsdozenten  zeigt auf charmante Weise, dass Lehren sowohl Wissensvermittlung als auch Beziehungsarbeit ist. Eine wirkungsvolle Beziehungsarbeit generiert nicht nur die Grundlage für eine berufliche Karriere bei Studierenden, sondern wirkt auch auf die Art und Gestalt des lebenslangen Lernens bei Lehrenden. Wer sich der Beziehungsarbeit stellt, kann bedeutsame Inspiration für die eigene Lehre erhalten und neu motiviert werden. Ein Must für jede*n Lehrenden.

Link zu YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=NeDf0dHBhBI

Noch immer nicht genug von guter Lehre? Dann lohnt sich ein Besuch bei “Lehre laden”!

Im Downloadcenter der Hochschuldidaktik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gibt es viele inspirierende Angebote zu entdecken. Die Grundlagen der Hochschuldidaktik werden anschaulich und übersichtlich aufbereitet, sowie praktische Anregungen zu Methoden und Umsetzung gegeben.

Heute ist nicht alle Tage, der LEHRE+ Newsletter kommt immer wieder, keine Frage ;-)

Wir freuen uns, wenn Ihnen unsere Angebote gefallen und Sie unseren Newsletter über Ihre Kanäle gezielt weitergeben, um Interessierte darauf aufmerksam zu machen.

Bei Fragen oder Anregungen kontaktieren Sie uns gerne unter lehreplus@uni-passau.de

V.i.S.d.P.: Universität Passau, Innstraße 41, 94032 Passau