Veranstaltende: Prof. Dr. Julia Ricart Brede (Lehrstuhl für Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache)
Thema: Ich sehe die Grenze auf den Landkarten der Vergangenheit. – Die Suche nach einem neuen Ost-West-Narrative in (Auto-)biografischen Texten von Autorinnen
Spätestens mit Beginn des Krieges in der Ukraine vor gut einem Jahr ist klar geworden, dass das Narrativ der erfolgreichen Überwindung des Eisernen Vorhangs und des Endes der Diktaturen in Osteuropa durch die friedliche Durchsetzung westlicher Werte wie individuelle Freiheit, Demokratie und Toleranz in vielerlei Hinsicht mehr einem Wunschdenken als der Realität entsprach. Tatsächlich hätte man schon viel früher auf die offensichtlichen Widersprüche in dieser allzu positiven Vorstellung aufmerksam werden können. So werden bereits seit vielen Jahren die zumeist auf die erfolgreichen Aspekte konzentriere Darstellung der deutschen Wiedervereinigung in Büchern, Filmen oder Graphic Novels durch andere, weniger positive Erfahrungen konterkariert. Gerade Frauen scheinen bereits früh eine erhöhte Sensibilität für die versteckten Risse in diesem Narrativ entwickelt zu haben, wie sich an den Beispielen von Brigitte Burmeisters Unter dem Namen Norma (1995) oder Jana Hensels Zonenkinder (2002) zeigen lässt.
Ausgehend von diesen Beobachtungen wird der Vortrag anhand einiger (Auto-)Biografien von Autorinnen die Rolle sogenannter Life Narratives bei der Genese von Selbst- und Fremdwahrnehmung analysieren, um den potentiellen Einfluss der sogenannten Life Narratives bei der Veränderung der häufig schematischen und durch stereotype Bilder geprägte Ost-West-Wahrnehmungen zu untersuchen.
Referentin: Dr. Catherine Teissier (Aix-Marseille Université, Aix-en-Provence)
Ort: Universität Passau (Raum 001, Dr.-Hans-Kapfinger-Straße 12)
Anfragen: Stephanie.Smolik@uni-passau.de
Veranstaltende: GeoComPass – Geographische Gesellschaft Passau e. V.
Thema: Kultur- und Ethnotourismus in Australien
Die Welt rutscht immer tiefer in eine ökologische Krise, und die Verantwortung dafür trägt meist der Mensch. Haben uns kapitalistische Wertschöpfung und westliches Fortschrittsdenken in eine ausweglose Sackgasse geführt? Anhand ethnographischer Beispiele thematisiert der Vortrag andere Weltanschauungen, wie sie etwa im australischen Kultur- und Ethnotourismus erfahrbar werden können. Kann das so Vermittelte einen Ausweg aus der globalen Krise bieten? Retten indigene Traditionen die Welt?
Referent: Privatdozent Dr. Carsten Wergin (Universität Heidelberg)
Ort: Universität Passau, Audimax (Hörsaal 9, 31)
Anfragen: info@geocompass.de
Veranstaltende: Prof. Dr. Christian Thies und Dr. Florian Wobser (Lehrprofessur für Philosophie)
Ringvorlesung: Anthropozän
Plastik im Meer, Erderwärmung, Atomtests: Menschen prägen unseren Planeten heute so stark, dass man dies in ferner geologischer Zukunft noch erkennen wird. In Teilen der Wissenschaft scheint sich dafür ein Begriff durchzusetzen: „Anthropozän“ (griech.: „Menschenerdzeitalter“). Die Ringvorlesung „Anthropozän“ beschäftigt sich u. a. mit daraus resultierenden Fragen der Ethik und der Nachhaltigkeit.
Thema: Dilemmata der Nachhaltigkeit im Anthropozän
Referentin: Prof. Dr. Anna Henkel (Universität Passau)
Ort: Universität Passau, Philosophicum (Hörsaal 2, Innstraße 25)
Anfragen: Cornelia.Koller@uni-passau.de
Veranstaltende: Für Soziologie: Prof. Dr. Anna Henkel, Jana John, Raphaela Casata, für die Rechtswissenschaft: Prof. Dr. Tomas Kuhn, Prof. Dr. Moritz Hennemann
Öffentliche Ringvorlesung: 10 Minuten zum Thema Gutes Leben
10 Minuten Soziologie (11:50 bis 12:00 Uhr)
Prof. Dr. Hartmut Rosa (Friedrich-Schiller-Universität Jena): Glück ist nur ein Nebeneffekt – Ein Impuls aus der Resonanztheorie
10 Minuten Rechtswissenschaft (12:00 bis 12:10)
Dr. Patrick Abel (Universität Passau): Institutionalisierte Resonanzmechanismen – „gutes Leben“ durch mehr politische Selbstwirksamkeit von Bürgerinnen und Bürgern im Völkerrecht?
Ort: Universität Passau, Philosophicum (Hörsaal 4, Innstraße 25)
Zoom-Anmeldung: https://uni-passau.zoom.us/j/66924015697?pwd=SXRJ%20ZEs2YkFPeTF2T3pHek52UU5nZz09#success (Meeting-ID: 669 2401 5697, Kenncode: 448870)
Weitere Informationen unter: https://www.sobi.uni-passau.de/passauer-10-minuten/gutes-leben-sose-23
Anfragen: Jana.John@uni-passau.de
Mittwoch, 7. Juni 2023 (18:15 bis 19:45 Uhr)
Veranstaltende: Frauenbeauftragte und Stabsstelle Diversity und Gleichstellung der Universität Passau
Ringvorlesung: Diversity, Gender & Intersektionalität. Normalität – Bilder, Diskurse, Praktiken
Die multidisziplinäre Ringvorlesung möchte den Diskussionsstand zur Bedeutung des Normalen und über das Funktionieren von Normalisierungsprozessen aufnehmen und nach konkreten Prozessen der Genese und Formung von Normalität produzierenden Regularien, Mustern und Schemata fragen. Dabei wird eine dezidiert kulturwissenschaftliche, medientheoretische wie auch kulturästhetische Perspektive verfolgt. Thematisiert wird das gesamte Spektrum menschlicher Ordnungsvorstellungen und Standardisierungstechniken von der Spezifik historischer Disziplinierungs- und Stabilisierungsmaßnahmen bis hin zu aktuellen Beispielen einer postmodernen Normalisierungsmacht.
Thema: Normalisierung durch Parodierung? Konzepte von Homosexualität in „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ (BRD 1971, Rosa von Praunheim) und „Der bewegte Mann“ (BRD 1994, Sönke Wortmann)
Referent: Prof. Dr. Jan Oliver Decker (Universität Passau)
Thema: „The Repair of the Political” – Zur Unabschließbarkeit reparativer Logiken
Referentin: Prof. Dr. Maria Muhle (Akademie der Bildenden Künste München)
Ort: Universität Passau, Audimax (Hörsaal 9, Innstraße 31)
Zoom-Anmeldung: https://www.uni-passau.de/ringvorlesung-diversity
Anfragen: Regine.Fahn@uni-passau.de