Die Idee der Universität – heute (in Passau)
Virtueller Brückenschlag in die Zukunft der Universität Passau
Universitätsöffentliche Veranstaltungsreihe mit Diskussion externer Zurufe und interner Antworten
Es ist die richtige Zeit, die Idee der Universität wieder neu zu reflektieren. Mit Blick auf die gegenwärtigen Veränderungen – die Corona-Pandemie, die Digitalisierung der Gesellschaft, die Akademisierung der Ausbildung, die wachsende und gleichzeitig kontroverser werdende Rolle von Wissenschaft – ist das Gespräch darüber dringend notwendig, was die Universität sein kann und soll. Karl Jaspers, der große Gelehrte, schreibt dazu in seinem Aufsatz über die „Idee der Universität“ aus dem Jahr 1946:
"Die Universität hat die Aufgabe, die Wahrheit in der Gemeinschaft von Forschern und Schülern zu suchen. Sie ist eine Korporation mit Selbstverwaltung, ob sie nun die Mittel ihres Daseins durch Stiftungen, durch alten Besitz, durch den Staat, und ob sie ihre öffentliche Autorisierung durch päpstliche Bullen, kaiserliche Stiftungsbriefe oder landesstaatliche Akte hat. Unter allen diesen Bedingungen kann sie ihr Eigenleben unabhängig vollziehen, weil die Begründer der Universität dieses wollen oder solange sie es dulden. Sie hatte Eigenleben, dass der Staat frei lässt, aus der unvergänglichen Idee, einer Idee über nationalen, weltweiten Charakters wie die der Kirche. Sie beansprucht und ihr wird gewährt die Freiheit der Lehre. D. h., sie soll die Wahrheit lehren unabhängig von Wünschen und Weisungen, die sie von außen oder von innen beschränken möchten. Die Universität ist eine Schule, aber eine einzigartige Schule. An ihr soll nicht nur unterrichtet werden, sondern der Schüler an der Forschung teilnehmen und dadurch zu einer sein Leben bestimmenden wissenschaftlichen Bildung kommen.
Die Schüler sind der Idee nach selbstständige, selbstverantwortliche, ihren Lehrern kritisch folgende Denker. Sie haben die Freiheit des Lernens. An der Universität sind Menschen vereinigt in einer Institution zu dem Beruf, die Wahrheit durch Wissenschaft sowohl zu suchen als auch zu überliefern."
Termine | Referent*innen |
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27. Januar, 10:00 – 11:30 Uhr | Prof. Dr. Herfried Münkler, HU Berlin Prof. Dr. Hans-Georg Dederer, Inhaber des Lehrstuhls für Staats- und Verwaltungsrecht, Völkerrecht, Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht an der Universität Passau |
10. Februar, 10:00 - 11:30 Uhr | Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Altpräsidentin der Georg-August-Universität Göttingen Prof. Dr. Andreas König, Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Strategisches Management, Innovation und Entrepreneurship an der Universität Passau |
12. Februar, 18:00 – 19:30 Uhr | Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, u.a. Gründungspräsident der Gesamthochschule/ Universität Kassel Prof. Dr. Anna Henkel, Inhaberin des Lehrstuhl für Soziologie mit Schwerpunkt Techniksoziologie und nachhaltige Entwicklung an der Universität Passau |
24. Februar, 14:00 – 15:30 Uhr | Prof. Dipl.-Ing. Dr. Horst Bischof, Vizerektor für Forschung der TU Graz Prof. Dr. Jörg Fedtke, Inhaber des Lehrstuhls Common Law an der Universität Passau |
09. März, 10:00 – 11:30 Uhr | Prof. Dr. Micha Teuscher, Präsident der HAW Hamburg |
24. März, 10:30-12:00 Uhr | Prof. Dr. Richard Münch, Zeppelin Universität |
29. März, 14:00-15:30 Uhr | Prof. Dr. Eva Horn, Institut für Germanistik der Universität Wien |
31. März, 10:00-11:30 Uhr | Prof. Dr. Ernst R. Tamm, Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Regensburg |
12. April, 15:00-16:30 Uhr | Staatsminister Bernd Sibler, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst |
20. April, 16:00-17:30 Uhr | Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann, Präsident Emeritus TUM |
22. April, 14:30-16:00 Uhr | Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, Präsidentin der Universität Augsburg und Vorsitzende der Universität Bayern e.V. Prof. Dr. Brigitte Forster-Heinlein, Inhaberin der Professur für Angewandte Mathematik an der Universität Passau |
30. April, 12:00-13:30 Uhr | Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal und Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts bis 2020 |
11. Mai, 11:00-12:30 Uhr | Prof. Dr. Gesine Schwan, Präsidentin und Mit-Gründerin der Humboldt-Viadrina Governance Platform, Berlin Prof. Dr. Christian Thies, Inhaber der Lehrprofessur für Philosophie an der Universität Passau |
17. Mai, 14:00-15:30 Uhr | Prof. Dr. Dr. Manfred Brocker, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt |
19. Mai, 10:00-11:30 Uhr | Simon Pagany / Matthias Eckmann, erster bzw. amtierender Studentischer Vizepräsident der Zeppelin Universität |
01. Juni, 11:00-12:30 Uhr | Prof. Dr. Thomas Girst (BMW Group) Prof. Dr. Birgit Beumers, Vertreterin des Lehrstuhls für Slavische Literaturen und Kulturen an der Universität Passau |
02. Juni, 15:00-16:30 Uhr | Prof. Dr. Marina Münkler, TU Dresden |
14. Juni, 16:00-17:30 Uhr | Dipl.-Inf. Alexander von Gernler, Studiengruppe Digitalisierung, Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e.V. (VDW), Vizepräsident, Gesellschaft für Informatik e.V. und Abteilungsleiter Research and Innovation, genua GmbH |