Am vergangenen Dienstag, 13. Mai, hat im Zentrum für Medien und Kommunikation (ZMK) der Science Slam als Teil der Reihe „Uni live – Campus trifft Stadt“ stattgefunden. Veranstaltet wurde er von der Universität Passau in Zusammenarbeit mit der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Die Slammerinnen und Slammer traten unter dem Motto „Alles digital?! – Wie kann Technik der Gesellschaft nützen?“ auf. Etwa 30 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Veranstaltung live im Studio; passend zum Thema wurde sie zusätzlich per Live-Stream im ZMK übertragen.
Zur Eröffnung des Abends begrüßte Vizepräsident Prof. Dr. Werner Gamerith das Publikum und die Teilnehmenden. Er hob dabei die Bedeutung des Transfers als Fortsetzung der Forschung hervor und betonte die gesellschaftliche Verantwortung der Universität. Dr. Marc-Denis Weitze schloss sich der Begrüßung als Vertreter der acatech an und äußerte seine Freude über das Zustandekommen der gemeinsamen Veranstaltung. Moderiert wurde die Veranstaltung von Katrina Jordan, die das Publikum gekonnt auf die Veranstaltung einstimmte und dem Abend den Rahmen gab.
Themen und Teilnehmende waren bunt gemischt. Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Promovenden verschiedenster Disziplinen setzten sich auf humorvolle, teils kritische Art und Weise mit der gesellschaftlichen Bedeutung der Digitalisierung auseinander. Alle Slammerinnen und Slammer zeigten eine großartige Bühnenpräsenz und brachten ihre Botschaft souverän in den vorgesehenen zehn Minuten pro Pitch unter. Wer am Ende der abwechslungsreichen und zum Teil akrobatischen Darbietungen als Siegerin oder Sieger gekürt werden sollte, entschied das Publikum – die Gäste stimmten per Smartphone über die drei besten Beiträge ab.
Den ersten Platz sicherte sich Prof. Dr. Johann-Mattis List, Inhaber des Lehrstuhls für Computerlinguistik. Er erklärte nicht nur sein Forschungsgebiet und die Bedeutung des Siteswap, einer mathematischen Notation, für die Jongleurkunst– jonglierbare Muster werden als Reihenfolgen von Zahlen dargestellt –, sondern jonglierte dabei auch sieben Bälle! Mit seinem beeindruckenden Auftritt zeigte er, dass mathematische Modelle auch kreative Prozesse beeinflussen können, die es erlauben, jonglierbare Muster als Reihenfolgen von Zahlen darzustellen und dadurch neue, bisher unbekannte Muster zu entdecken.
Silvie Hilz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europarecht und Informationstechnologierecht, belegte den zweiten Platz. Mit viel Humor, Fachwissen und sprachlichem Geschick vermittelte sie dem Publikum die Technik hinter Non-Fungible Tokens (NFTs), deren Rolle auf dem Kunstmarkt und die damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen.
Den dritten Platz erreichte Jan Doria, Doktorand am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und PYREC-Fellow. Er trat nicht allein auf, sondern diskutierte in der Rolle einer peruanischen Biene mit der KI-Stimme eines Roboters. Durch kreatives Storytelling verdeutlichte er die Schwächen künstlicher Intelligenz und ihren potenziell negativen Einfluss auf Umwelt und Heimat.
Einen weiteren Beitrag lieferte Prof. Dr. Kai von Lewinski, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Medien- und Informationsrecht, mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern Lukas Köllnberger und Benedikt Leven, die in Kostümen und mit schauspielerischem Talent die Vereinbarkeit von Gemeinwohl, Fairness und Transparenz auf Medienplattformen diskutierten. Dabei schlüpften sie selbst in die Rollen „Fairness“, „Privatheit“ und „Wertegemeinschaft“. Grundlage ihres Beitrags war das BMBF-Projekt „Demokratie-X“.
Stefan Christoph, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politikwissenschaft und PYREC-Fellow, nahm das Publikum mit auf eine Reise durch 250 Jahre Verschwörungstheorien, die er mithilfe eines Ein-Dollar-Scheins und eines Apfels inszenierte. Dabei hinterfragte er kritisch die Rolle sozialer Medien bei deren Verbreitung.
Das abwechslungsreiche Programm spiegelte die Vielfalt der Forschung an der Universität Passau wider und bewies: Wissenschaft kann nicht nur zum Denken anregen, sondern auch zum Mitfiebern und Lachen einladen.
Den Abend beschloss Vizepräsident Prof. Dr. Jan H. Schumann. Er gratulierte allen Gewinnerinnen und Gewinnern und freute sich besonders über die zahlreiche Teilnahme und das erfolgreiche Abschneiden des wissenschaftlichen Nachwuchses. Wie auch Vizepräsident Prof. Dr. Werner Gamerith betonte Schumann die Bedeutung, die Gesellschaft auf verständliche und unterhaltsame Art und Weise an den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die an der Universität Passau erarbeitet werden, teilhaben zu lassen.
Rückfragen richten Sie bitte an das Referat für Medienarbeit:
Nicola Jacobi: nicola.jacobi@uni-passau.de, Tel. 0851-509 1434
Barbara Weinert: barbara.weinert@uni-passau.de, Tel. 0851-509 1450