„Dass wir bereits vor der Lockerung der Sanktionen gegen den Iran ein Abkommen mit der Amirkabir-Universität unterzeichnen konnten, versetzt uns in eine optimale Ausgangslage für weitere Kooperationen. Die DAAD-Förderung haben wir auch dieser frühzeitigen Präsenz im Land zu verdanken“, freut sich die Vizepräsidentin für Internationale Beziehungen, Prof. Dr. Ursula Reutner. „Vieles deutet darauf hin, dass die strategische Bedeutung des Iran in der derzeitigen weltpolitischen Konstellation stark zunimmt und sich die internationalen Beziehungen auch in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht weiter entspannen werden. Der akademische Bereich kann hier eine Vorreiterrolle einnehmen.“
Es handelt sich um die bislang erste deutsch-iranische Hochschulkooperation im technischen Bereich. „Hochschulkooperationen wie diese zwischen den Universitäten Passau und Amir Kabir fallen auch im Kontext der fortschreitenden internationalen Öffnung Irans ins Gewicht“, sagt der Leiter des DAAD-Informationszentrums in Teheran, Dennis Schroeder. „Sie knüpfen einerseits an lange kulturelle und wissenschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Iran an. Andererseits befördern sie akademischen und kulturellen Austausch, Dialog und Verständigung – Aspekte, die gerade heutzutage wichtiger denn je erscheinen.“
Die Amirkabir Universität wurde 1958 gegründet und zu Ehren des großen iranischen Reformers des 19. Jahrhunderts Mirza Taqi Khan Amir-Nezam, genannt Amir Kabir, der „Große Prinz“, benannt. Heute gehört sie zu den fünf besten Universitäten des Iran. Dies passt sehr gut zur Passauer Informatik, der gerade im deutschsprachigen CHE-Ranking beschieden wurde, dass sie ebenfalls unter den besten Fünf im deutschsprachigen Raum rangiert. „Iranische Universitäten nehmen inzwischen Spitzenplätze im mittleren Osten und darüber hinaus ein. Hier machen sich jahrelange, signifikante Investitionen in den Bildungsbereich bezahlt“, stellt Prof. Dr. Joachim Posegga, Auslandbeauftragter der Fakultät für Informatik und Mathematik und Initiator der Iran-Kontakte, fest. „Wir freuen uns in unserer Fakultät für Informatik und Mathematik über die künftige Zusammenarbeit mit hervorragend qualifizierten Studierenden unserer Partneruniversität im Iran. Geplant ist außerdem, auch Gastdozierende im Rahmen von Kurzzeitdozenturen für das Programm zu gewinnen.“
Drei iranische Studierende können pro Semester durch ein DAAD-Stipendium gefördert werden. „Die Studierenden sind sehr motiviert, das Austauschangebot anzunehmen. Wir haben schon einige Zuschriften aus Teheran erhalten“, freut sich Joachim Posegga. Auch Passauer Studierende können in Zukunft ein Semester im Iran verbringen. „Es würde mich freuen, wenn auch unsere Studierenden diese Chance erkennen, und ein bei uns noch weitgehend unbekanntes Land kennen zu lernen“, sagt Ursula Reutner.