Mit der #GeoWoche2021 hat die Deutsche Gesellschaft für Geographie vom 5. bis 9. Oktober 2021 ihren ersten digitalen Kongress ausgerichtet. Mit über 2.700 Teilnehmenden fand die von der Universität Passau gehostete Veranstaltung eine nicht nur für den virtuellen Raum große Resonanz. Ein Höhepunkt war der Thementag Klimakrise, der den Beitrag der Geographie zu deren Erforschung und zur Entwicklung passender Lösungsstrategien verdeutlichte.
„In den Vorbereitungen zur #GeoWoche2021 waren wir etwas skeptisch, ob das digitale Angebot überhaupt auf Gegenliebe stoßen würde. Allenthalben ist ja von digitaler Erschöpfung die Rede. Die Resonanz aber fiel ausgesprochen positiv aus, und die Nachteile fehlender direkter sozialer Kontakte wurden schnell durch die Vorteile des Formats, etwa durch größere zeitliche Flexibilität oder durch fokussiertere Diskussionen, ausgeglichen. Viele erfreute Reaktionen haben diese Einschätzung bestätigt“, so Prof. Dr. Werner Gamerith, Inhaber der Professur für Regionale Geographie an der Universität Passau und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG), die gemeinsam mit ihren Teilverbänden die #GeoWoche2021 organisiert hatte.
Die rund 150 Online-Veranstaltungen der #GeoWoche2021 griffen aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit, Klimakrise, Migration, soziale Gerechtigkeit und Wohnungsmärkte auf und brachten Teilnehmende unterschiedlicher Herkunft miteinander ins Gespräch. Mit Formaten wie beispielsweise virtuellen Mittagsdiskussionen und dem Brown Bag Lunch wurden dabei ganz bewusst die Vorteile genutzt, die das digitale Format der Tagung bot.
Dass eine Veranstaltung dieser Größenordnung überhaupt so ohne Weiteres im virtuellen Raum möglich war, daran hatte das Zentrum für Informationstechnologie und Medienmanagement (ZIM) der Universität Passau maßgeblichen Anteil, das für die technische Umsetzung dieses Online-Kongresses verantwortlich zeichnete. „Ich freue mich außerordentlich, dass das ZIM als Mitveranstalter zu dem großen Erfolg der #GeoWoche2021 beitragen konnte. Wir haben 150 externe Referentinnen und Referenten mit Zoom-Kennungen versorgt, die Regie für die 17 zentralen Veranstaltungen durchgeführt, Videobeiträge eingespielt, über hundert Einzeltermine der parallelen Sessions gestartet. Und nicht zuletzt stand unser Support den 2.700 Teilnehmenden täglich bis in die Abendstunden zur Seite. Die #GeoWoche2021 wurde somit zu einem Musterbeispiel für eine technisch perfekte Online-Tagung“, berichtet Thomas Simon, der Leiter des ZIM.
Einer der Höhepunkte der #GeoWoche2021 war der Thementag Klimakrise am 7. Oktober. Zum Auftakt des Tages widmete sich die zentrale Podiumsdiskussion der Frage, was man aus der Corona-Pandemie für den Umgang mit der Klimakrise lernen kann. Darüber diskutierten Prof. Dr. Elke Hertig (Universität Augsburg), Thomas Loster (ehem. MunichRe Foundation), Luisa Neubauer (Fridays For Future) und Prof. Dr. Patrick Sakdapolrak (Universität Wien). Zwei Aspekte wurden hierbei besonders deutlich: Die Geographie leistet einen erheblichen Beitrag zur Erforschung der Klimakrise und zur Entwicklung passender Lösungsstrategien. Einer breiten und umfassenden geographischen Bildung in Schule, Hochschule und Gesellschaft kommt daher für den Umgang mit der Klimakrise große Bedeutung zu. Die anschließenden Veranstaltungen widmeten sich unter anderem der Frage, was der Geographieunterricht zu drängenden Fragen im Zusammenhang mit der Klimakrise leisten kann. Besonders dringlich sei es, so ein Ergebnis, in der Schule neben dem normalen Unterricht auch vermehrt handlungsbezogene Angebote zu machen, in denen Schülerinnen und Schüler aktive Beiträge zu Klimaschutz und -anpassung leisten können. Intensiv wurde auch das Problem der allgegenwärtigen Stundenkürzungen des Schulfachs diskutiert, welche im klaren Widerspruch zum Beitrag stehen, die der Geographieunterricht zur Bekämpfung der Klimakrise und weiterer damit vernetzter Probleme leistet.
„Mit dem Thementag Klimakrise wollten wir ganz bewusst einen Akzent auf dieses so wichtige Thema setzen und aufzeigen welche praktische Bedeutung die Geographie beim Klimawandel, bei Klimaschutz und Klimagerechtigkeit haben kann“, resümiert Prof. Dr. Gamerith. „Die Diskussionen sollten Denkanstöße und Impulse geben – ganz besonders auch für die Frage, wie die Fakten der Klimakrise kindgerecht und an Jugendliche angepasst an den Schulen vermittelt werden sollen. Ich denke, dass wir hierzu ein vielfältiges Angebot vorlegen konnten. Dafür und ebenso für die gelungene #GeoWoche2021 insgesamt möchte ich allen Beteiligten recht herzlich danken.“ Das nächste Mal in dieser Form zusammentreffen wird die Geographie-Community dann im September 2023, beim nächsten Deutschen Kongress für Geographie in Frankfurt am Main – dann aber voraussichtlich wieder in Präsenz.
Die Podiumsdiskussion des Thementags Klimakrise wurde aufgezeichnet kann online abgerufen werden. Darüber hinaus stehen auf der Website der DGfG speziell aufbereitetes Unterrichtsmaterial und weitere Informationen zum Thema zur Verfügung.
Stefan Daller | 21. Oktober 2021
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