Brexit
Mit dem Brexit ist das Vereinigte Königreich aus der EU und auch dem ERASMUS+ Programm ausgestiegen. Seit 1987 war Großbritannien Teil des Austauschprogramms. Für den Austausch mit einem der wichtigsten Partnerländer Deutschlands gelten künftig neue Regeln.
Was bedeutet das für die Studierenden und Dozierenden aus Deutschland sowie für die Studierenden und Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Großbritannien?
Was bedeutet Brexit für...
Alte und neue Partnerschaften
"Es schmerzt, dass Großbritannien nicht mehr Teil von 'Erasmus+' sein wird. Das Programm steht für die intellektuelle Klammer der jungen Generation in Europa. Für Studierende aus Deutschland war Großbritannien bisher bei 'Erasmus' das beliebteste Austauschland nach Spanien. Wir unterstützen daher Hochschulen in Deutschland, bilaterale Partnerschaften mit ihren Partneruniversitäten in Großbritannien zu knüpfen, und setzen uns für ein neues Austauschprogramm mit Großbritannien ein, in dem auch die internationalen Studiengebühren neu geregelt werden", sagt Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, DAAD-Präsident im Interview mit „Forschung und Lehre“ ("Der Brexit ist kein britisches Problem", www.forschung-und-lehre.de, 14.01.2021).
Auch für den Präsidenten der Universität Passau, Professor Dr. Ulrich Bartosch ist der Ausstieg des UK aus dem Erasmus-Programm ein enttäuschendes politisches Signal. Es wäre gerade die Dimension des Austausches im akademischen Feld gewesen, die als funktionsfähige und erprobte Überbrückung einer kulturellen Distanzierung stark entgegenwirken hätte sollen und können.
"So paradox es klingt, vielleicht ist es nun gerade der Bologna-Rahmen, der den europäischen Hochschulraum bewahrt und fortentwickelt. Die Universität Passau jedenfalls wird ihre angestrebte Position als Europa-Universität in Bayern im Lichte der britischen Entscheidung besonders dringlich verfolgen. Europa ist kein ökonomisches Unternehmen und keine Bühne nationaler Interessendurchsetzung. Europa ist das Friedensprojekt unserer Zeit. Die Wissenschaft ist daran maßgeblich beteiligt. In diesem Sinne sehen wir darin auch unseren besonderen Auftrag am Dreiflüsse-Standort im Herzen Europas", sagt Professor Dr. Ulrich Bartosch, Präsident der Universität Passau.
Aber auch britische Bildungsinstitutionen sind sehr daran interessiert, die starken Beziehungen aufrechtzuerhalten, die sie mit Partnern in Deutschland aufgebaut haben, und auch neue anzubahnen. Das Vereinigte Königreich hat deshalb das Turing-Programm, dessen Durchführung beim British Council liegt, ins Leben gerufen. Das Turing-Programm dient der Förderung der Auslandsmobilität britischer Studierender und dem Aufbau von Mobilitätspartnerschaften mit einer britischen Institution für den gegenseitigen Austausch von Studierenden. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat ebenfalls signalisiert, dass es die bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften bei dem Prozess des Wandels in den Beziehungen begleiten werde.
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Sowohl für Studierende als auch für Dozierende, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sowie für Beschäftigte werden wir laufend Informationen rund um das Thema Brexit zur Verfügung stellen.